12.12. Die Stupa
Stupas sind buddhistische Bauwerke, die als heilige Stätten dienen und Reliquien enthalten. Sie repräsentieren den Weg der Erleuchtung.
Stupas sind buddhistische Bauwerke, die als heilige Stätten dienen und oft Reliquien oder wichtige spirituelle Symbole enthalten, und sie repräsentieren den Weg der Erleuchtung.
Ursprung und Bedeutung: Das Konzept der Stupa stammt aus Indien, wo sie ursprünglich als Grabhügel für die Überreste des Buddha und anderer bedeutender Lehrer dienten. In Tibet und anderen buddhistischen Ländern wurden diese Bauwerke weiterentwickelt und nahmen die Form von Chörten an. Diese Strukturen dienen sowohl als Aufbewahrungsort für Reliquien (wie die Asche oder Knochen von Heiligen) als auch als Symbol für den Weg der Erleuchtung.
Architektur und Symbolik: Ein Chörten besteht aus verschiedenen architektonischen Elementen, die jeweils tiefe symbolische Bedeutungen haben:
Basis: Die quadratische Basis symbolisiert die Erde und die Stabilität. Sie repräsentiert auch die vier edlen Wahrheiten des Buddhismus.
Kuppel: Die Kuppel symbolisiert das Wasser-Element und steht für den universellen Geist des Buddha.
Turm: Der konische oder pyramidenförmige Turm symbolisiert das Feuer-Element und steht für die spirituelle Transformation.
Spitze: An der Spitze des Chörten befindet sich oft ein mit Edelsteinen verzierter Schirm, der das Luft-Element darstellt und den erleuchteten Geist symbolisiert.
Augen: Manchmal sind Augen auf dem Chörten abgebildet, die den allsehenden Blick des Buddha darstellen.
Typen von Chörten:
In Tibet gibt es verschiedene Arten, die jeweils unterschiedliche Bedeutungen und Funktionen haben:
Reliquien – Chörten: Diese enthalten die sterblichen Überreste von Buddhas, Lamas oder Heiligen.
Gedächtnis – Chörten: Sie werden errichtet, um bedeutende Ereignisse im Leben des Buddha oder anderer grossen Lehrer zu gedenken.
Eingedenk – Cörten: Sind buddhistische Stupas, die als Gedenkstätten für verstorbene Personen oder bedeutende Ereignisse errichtet wurden und oft mit religiösen Symbolen und Reliquien geschmückt werden.
Religiöse Praxis: Tibetische Buddhisten führen oft Rituale und Gebete rund um die Chörten durch. Sie umkreisen den Chörten im Uhrzeigersinn, eine Praxis, die als «Kora» bekannt ist, und zitieren dabei Mantras. Dies soll positive Energie erzeugen und spirituelle Verdienste bringen. Oft werden auch Gebetsfahnen oder Gebetsrollen in der Nähe der Chörten aufgehängt, um die Gebete durch Wind in alle Richtungen zu verbreiten.
Bedeutende Chörten in Tibet:
Einige der bekanntesten Chorten in Tibet sind der Jokhang – Tempelin Lhasa und der Tashilhunpo in Shigatse. Diese Bauwerke ziehen nicht nur Gläubige, sondern auch zahlreiche Pilger an, die sie als heilige Stätten verehren. Insgesamt sind Stupas im Tibet viel mehr als nur architektonische Strukturen; sie sind Ausdruck tiefster religiöser Hingabe und ein physisches Abbild buddhistischer Philosophie und Praxis.
(Textrecherche aus « TIBET terra magica SPEKTRUM , Wolfram Müller, Katrin Pieringer, Kurt Stüwe / 2003 by Reich Verlag /terra magica, Luzern, Switzerland
(Textrecherche aus: «die Lebenswelt der Tibeter « Bechmünz Verlag von Michael Willis / 1999 deutsche Ausgabe und Übersetzung1999 by Weltbildverlag GmbH, Augsburg)
Bild: Karin Hutter