132. Selbstverbrennung in Tibet seit 2009: Lhamo Tashi erlag seinen Verletzungen!

24. September 2014

ICT,  23. September 2014 –

Der tibetische Schüler Lhamo Tashi hat sich am 17. September im nordosttibetischen Tsoe vor dem örtlichen Hauptquartier der staatlichen Sicherheitskräfte selbst angezündet. Er erlag seinen Verletzungen. Es handelte sich dabei um die 132. Selbstverbrennung in Tibet und China seit Februar 2009 und die erste seit fünf Monaten. Damit stieg die Zahl der Selbstanzündungen in diesem Jahr auf sieben. Lhamo Tashi war Anfang zwanzig, er besuchte in Tsoe die örtliche Mittelschule. Tsoe ist der Verwaltungssitz der Tibetisch Autonomen Präfektur Kanlho (chin.: Gannan) der Provinz Gansu. Nachdem sich Lhamo Tashi gegen Mitternacht in Brand gesetzt hatte, war er von der Polizei weggebracht worden. Tibetischen Quellen zufolge ist unklar, ob er noch an Ort und Stelle oder erst später verstarb. Als die Nachricht von der Selbstverbrennung bekannt wurde, wandten sich Lhamo Tashis Angehörige an die Behörden, um seinen Leichnam erhalten zu können. Dies wurde ihnen verwehrt, erst am 19. September wurde der Familie seine Asche übergeben.

Wie ein Exiltibeter mit Kontakten in die Region sagte, sei nicht bekannt, ob Lhamo Tashi mit seiner Tat eine bestimmte Botschaft verbinden wollte, oder ob er etwas Schriftliches hinterlassen hat. Einige Bewohner von Tsoe gingen jedoch davon aus, dass er als Zeitpunkt den Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Indien vom selben Tag gewählt habe. Lhamo Tashi stammt aus einem kleinen Dorf im Landkreis Sangchu (chin.: Xiahe), das zur Ortschaft Bora gehört.