Allgemein Schweiz

9. Aktion des zweiten Jahres der Tibeter Gemeinschaft in der Schweiz & Liechtenstein für ein Zweijahres-Kampagne seit 30. Mai 2011: UN soll jetzt eine unabhängige Untersuchungsmission nach Tibet senden! „Wiederherstellung der Rede-, Meinungs- und Bewegungsfreiheit in Tibet!“ Die 9. Aktion wird am 15.03.13 von 11:00 bis 16:00 h beim Palais Wilson stattfinden.

Die lokalen tibetischen Sektionen von Glarus, Landquart, Liechtenstein mit ihren Unterstützern werden bei ihrer Aktion die sofortige, bedingungslose und uneingeschränkte Wiederherstellung der der Rede-, Meinungs- und Bewegungsfreiheit in Tibet fordern.

Gemäss dem Bericht per Ende 2012 vom Tibetischen Zentrum für Menschenrechte und Demokratie gab es insgesamt 988 politische Gefangene und das Schicksal von vielen bleibt ungewiss.

Im von China besetzten Tibet werden alle Meinungsäusserungen und Standpunkte, die der offiziellen Politik widersprechen, als „subversiv“ angesehen. Jegliche Information, die sich direkt oder indirekt kritisch über die Politik und Aktivitäten der Volksrepublik China äussert, kann als „Verrat von Staatsgeheimnissen“ ausgelegt werden. Wer diese ausspricht, läuft Gefahr, verhaftet und gefoltert zu werden, oder sogar sein Leben zu verlieren.

Um die Tibeter von weiteren Selbstverbrennungen abzuschrecken und die Welle der Solidaritätsbekundungen mit den Verstorbenen und ihren Familien zu unterdrücken, haben die Behörden kürzlich in Erlassen schwere Strafen für alle Tibeter angedroht, die in irgend einer Weise der Beteiligung an Selbstverbrennungen verdächtigt werden. Wer verdächtigt wird, dazu „angestiftet, verleitet oder gedrängt“ zu haben, kann sogar die Todesstrafe erhalten. Diejenigen, die den Familien von Selbstverbrennern ihr Beileid ausdrücken, sie materiell unterstützen oder Gebetszeremonien abhalten, werden mit langjährigen Haftstrafen bedroht. Kürzlich wurde ein Tibeter wegen „Anstiftung“ zu Selbstverbrennungen zum Tode, mit einem zweijährigen Aufschub der Vollstreckung, verurteilt. Mindestens 70 weitere Tibeter wurden gemäss dieser Erlasse wegen angeblicher Beteiligung an Selbstverbrennungen verhaftet.

Eine weitere Entwicklung zeigt einen anhaltenden Trend zur Massregelung tibetischer Intellektueller wie zum Beispiel Schriftsteller und Blogger, die einer zutiefst repressiven Lage ihre wahren Gefühle und Hoffnungen mitteilen. Seit 2008 wurden nahezu 64 tibetische Schriftsteller, Blogger und weitere intellektuelle und künstlerische Persönlichkeiten verhaftet. Jede Äusserung von einer genuin tibetischen Identität in Dichtung und Lyrik, selbst ohne explizite Kritik an der Politik der chinesischen Regierung oder Menschenrechtsverletzungen, kann als ernste Drohung gegen die Kommunistische Partei und damit als „separatistisch“ angesehen werden.

Diese Massregelungen sind aber nur die Spitze des Eisbergs. Jeder Tibeter und jede Tibeterin sind von der Unterdrückung der Meinungsfreiheit betroffen. Das Internet wird durch Filter streng zensiert; diese unterdrücken jegliche Information über die Situation in Tibet, die in den meisten anderen Ländern frei zugänglich ist. Internetbenutzer müssen sich mit ihrem vollen Namen registrieren, so dass alle Aktivitäten von ihnen leicht zurückverfolgt werden können. Kürzlich wurden in mehreren Ortschaften und Klöstern in Osttibet alle Satellitenempfänger demontiert und vernichtet, um den Empfang von ausländischen Radio- und Fernsehprogrammen zu unterbinden.

Diese dramatischen Zahlen sprechen für sich und werfen ein Schlaglicht auf das Mass der Unterdrückung der Freiheit in Tibet.

Wir appellieren an die Vereinten Nationen:

1.    Eine unabhängige Untersuchungsmission mit ungehindertem Zugang nach Tibet zu entsenden,
2.    unsere Forderungen nach sofortiger, bedingungsloser und uneingeschränkter Wiederherstellung der der Rede-, Meinungs- und Bewegungsfreiheit in Tibet zu unterstützen.
3.    Unterstützung bei der Wiederaufnahme eines ernsthaften Dialoges zwischen den tibetischen Vertretern und der Chinesischen Regierung um eine einvernehmliche Lösung der seit langen bestehenden politischen Probleme zu finden.

Kontakt: Frau Nima Changten, Tel: 079 276 56 52

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