Landbote, 28.02.14, von Fabio Mauerhofer
Das Klostergebäude des Tibet-Instituts in Rikon wird umfassend saniert. Der Kanton steuert mit 464’000 Franken aus dem Lotteriefonds den grössten Beitrag an die Kosten bei.
Die Stiftung des Tibet-Instituts in Rikon hat ein grosses Sanierungspaket geschnürt. Das Klostergebäude, das 1968 eingeweiht wurde, sowie die Aussenanlage sollen für total 558’000 Franken umfassend erneuert werden. Den Grossteil der Kosten übernimmt der Kanton. Der Regierungsrat hat kürzlich einen Beitrag von 464’000 Franken aus dem Lotteriefonds für das Vorhaben zugesichert. «Wir sind extrem dankbar dafür», sagt Philip Hepp, Geschäftsführer und Kurator des Tibet-Instituts. Denn ohne diesen Zustupf sei es unmöglich, ein solches Bauprojekt zu stemmen. «Wir sind schon froh, wenn wir allein den Betrieb mit Spenden finanzieren können.» Für die tägliche Arbeit ist es laut Hepp noch einfacher Geld zusammenzubekommen. «Aber im Baubereich geht es halt schnell um grosse Summen.»
Neben dem Kantonsbeitrag sind im Projekt Eigenleistungen von 46’000 Franken eingerechnet. Zusätzlich werden total 48’000 Franken von Dritten, unter anderem auch ein Beitrag der Gemeinde Zell, erwartet. Das Sanierungsprojekt beinhaltet technische, betriebliche und energetische Massnahmen. Der grösste Posten sind die Fenster im Klostergebäude, die noch aus dem Erstellungsjahr stammen. Sie sollen aus Energiespar- und Komfortgründen ersetzt werden. «Denn es zieht überall rein», erklärt Hepp.
App für tibetische Sprache
Im Aussenbereich müssen die Terrasse und die Stützmauer saniert werden. Im Gebäudeinnern sollen die Küche und die sanitären Anlagen erneuert und der Essraum erweitert werden. Nicht etwa, weil es der Mönchsgemeinschaft am Tisch zu eng wird. Vielmehr geht es darum, mehr Platz für Veranstaltungen zu schaffen. In Anbetracht der engen Verhältnisse im Versammlungsraum soll zudem eine fixe Audio- und Videoanlage installiert werden, um bei grösseren Anlässen wie etwa religiösen Festtagen eine Übertragung ins 1. und 2. Obergeschoss zu ermöglichen. Die Bauarbeiten werden noch in diesem Jahr beginnen. Bis 2016 soll alles fertig sein.
Schliesslich ist auch noch ein digitales Wörterbuch für die tibetische Sprache geplant. Gemäss Hepp wird an einem App für Handys und Tablets getüftelt. Vor zwei Jahren hat das Tibet-Institut bereits eine Printfassung eines Deutsch-Tibetisch-Wörterbuchs mit über 15’000 Wörtern auf gut 600 Seiten herausgegeben. Das Interesse war so gross, dass es schnell eine zweite Auflage brauchte.
Allgemein kann der Regierungsrat gemeinnützige, soziale und kulturelle Projekte in eigener Kompetenz jährlich mit zehn Millionen Franken aus dem Lotteriefonds unterstützen. Das buddhistische Kloster in Rikon ist mit seiner tibetischen Mönchsgemeinschaft heute ein unverzichtbarer Teil des kulturellen und religiösen Lebens der Tibeterinnen und Tibeter in der Schweiz. Es ist aber auch für die wachsende Zahl westlicher an Buddhismus und Tibet interessierter Personen bedeutend. Allgemein trägt das Tibet-Institut zum Austausch von Kultur und Wissen zwischen Ost und West bei.