Vater von 7 Kindern verbrennt sich – Zweite Selbstverbrennung in einem Monat
Nach der 47-jährige tibetische Nonnen Yeshi Khando starb am 15. April der etwa Mitte 40 Jahre alte Nei Kyab. Er setzte sich im Hof seines Hauses im Dorf Soruma im Bezirk Ngaba in Brand. Sein Leichnam wurde von der Polizei fortgeschafft und bisher nicht den Anghörigen übergeben. Sein Bruder wurde kurz darauf zum Verhör bei der Polizeistation einbestellt.
Kurz vor der Selbstverbrennung hatte noch vor einem Altar mit Bildern des Dalai Lama und Panchen Lama Opfergaben dargebracht. Auch hatte er einige Tage vorher einem Freund ein Bild geschickt, das ihn mit Blumen in der Hand zeigt.
Nei Kyab, auch Damkar genannt, war vor einem Jahr verwitwet. Er hinterlässt 7 Kinder. Ein Bekannter im Exil bezeichnet ihn als Menschen, der sich verpflichtet hatte, bei persönlichem Zwist niemand anderem zu schaden. Diese Verpflichtung habe er aus Respekt vor den Selbstverbrennungen abgeschlossen. Eine Vereinigung von 42 lokalen Klöstern hatte ihn für sein friedensförderndes Wirken mit einer Auszeichnung versehen. Sein Schwager, Dargye, hatte sich im Mai 2012 gemeinsam mit einem anderen Tibeter vor dem Jokhang-Tempel in Lhasa selbst verbrannt.
Nepal verweigert taiwanesischem Rettungsteam die Einreise
Nach dem verheerenden Erdbeben hat die Regierung von Nepal einem 20-köpfigen Rettungsteam aus Taiwan die Einreise verweigert, angeblich aus Angst, damit die Volksrepublik China zu verärgern. Die VR China verfügt über grossen Einfluss auf die nepalesische Regierung.
Der Vize-Aussenminister von Taiwan gab gegenüber Medien an, dass Nepal die Einreise mit dem Fehlen von diplomatischen Beziehungen und direkten Flugverbindungen zwischen Taipei und Kathmandu begründete. Ein Sprecher des Aussenministeriums von Nepal gab hingegen an, dass ihm kein Hilfsangebot aus Taiwan bekannt sei.
Die Rettungskräfte aus Taiwan gelten als besonders gut ausgebildet, da Taiwan selbst in einer erdbebengefährdeten Zone liegt.
Nomaden blockieren Strassenbau
Im Bezirk Sangchu im Nordosten Tibets begannen Nomaden am 10. April mit einer Sitzblockade gegen den geplanten Bau einer Strasse, die ihr Weideland zerschneiden würde. Eine Gruppe von Tibetern blockiert seitdem Tag und Nacht die aufgefahrenen Strassenbaumaschinen. Sicherheitskräfte schritten bisher nicht ein, jedoch wurden Dorfälteste zum Verhör geladen, und es wurden Konsequenzen angedroht, sollte die Blockade nicht aufgegeben werden.
Nach Angaben von Informanten von RFA sind ungefähr 700 Nomaden von dem Strassenbau betroffen, der nicht nur ihre Weideländer zerschneidet, sondern auch eine wichtige Wasserstelle für das Vieh bedroht. Finanzielle Entschädigungen für den Strassenbau seien ihnen nicht angeboten worden.
Protestaktion gegen Minenarbeiten und Strassenbau gewaltsam beendet
Im Osten Tibets im Bezirk Gonjo wurde dagegen ein Protest von Tibetern gewaltsam beendet; es gab eine unbekannte Zahl von Verhaftungen und Verletzten.
Der Protest entzündete sich letztes Jahr an Plänen, Minenarbeiten am heiligen Berg Mini zu beginnen. Nach Protesten der Anwohner wurden die Pläne zunächst auf Eis gelegt. Anfang April d.J. wurde den Anwohnern der Bau eines Badehauses angeboten, das aus den lokalen Geysiren gespeist werden sollte. Die Einkünfte aus dem Betrieb des Badehauses sollten die Dorfbewohner frei verwenden können. Unmittelbar nachdem die Anwohner ihre Zustimmung für das Badehaus gegeben hatten, wurden die Strassenbauarbeiten zum Berg Mini wieder aufgenommen.
Einer Delegation von 10 Tibetern, die um Erklärung baten, wurde gesagt, dass der Strassenbau durch Dekret des Bezirkspräsidenten von Gonjo genehmigt sei; sie dürften die Einkünfte aus dem Badehaus behalten, sollten sich aber ansonsten aus allen Protesten heraushalten. Als die Tibeter sich weigerten, diesen Deal anzunehmen, wurden sie verhaftet. Dieses wiederum führte zu weiteren Protesten von Anwohnern, in deren Verlauf eine unbekannte Zahl verhaftet und von Polizeikräften verletzt wurde. Das lokale Spital verweigerte die Aufnahme der Verletzten, so dass diese in ein privates Spital transferiert werden mussten.
Auch eine Gruppe von Händlern aus Gonjo, die sich in Lhasa aufhielt und beim lokalen Verbindungsbüro für die Präfektur Chamdo, in der Gonjo liegt, gegen die Gewaltanwendung protestiert, wurde verhaftet. Über ihr Schicksal ist nichts weiter bekannt.
Quellen: Radio Free Asia; Phayul; Radio Free Asia RFA
Zusammengestellt und redigiert für die GSTF von Dr. Uwe Meya