Wie Quellen Radio Free Asia mitteilten, hat die chinesische Polizei nach dem letzten Selbstverbrennungsprotest des 24jährigen Pema Gyaltsen letzte Woche in Nyagrong, tibetische Provinz Kham (chin. Sichuan), fast 200 Tibeter festgenommen. „Beinahe 200 Personen, die Pema Gyaltsen bei seinem Protest Worte der Sympathie zuriefen, wurden weggebracht“.
Ausserdem habe die Polizei die Mobiltelefone der Festgenommenen beschlagnahmt. Es gibt keine Informationen über ihren Verbleib.
Der Bauer Pema Gyaltsen versuchte sich am 18. März im Bezirk Nyagrong der Präfektur Kardze zu verbrennen. Sein gegenwärtiger Zustand und Aufenthaltsort sind unklar. Unbestätigten Quellen zufolge befindet er sich derzeit in kritischem Zustand in einem Krankenhaus in Kardze. Die Angehörigen hätten die Behörden ersucht, ihn nach Chengdu verlegen zu dürfen.
„Seine Familie bat die Behörden um die Erlaubnis, ihn nach Chengdu zu bringen, doch diese lehnten wegen Bedenken über die Bewachung dort ab“, sagte die Quelle. Als er am 19. März in das Krankenhaus nach Kardze gebracht wurde, sei er noch am Leben gewesen.
Einer anderen Quelle zufolge hat die Polizei die Angehörigen eine Nacht lang festgehalten und geschlagen, als sie kamen und um Erlaubnis baten, ihn besuchen zu dürfen.
Pema Gyaltsens Selbstverbrennung war der zweite Feuerprotest eines Tibeters in Nyagrong. Letztes Jahr verbrannte sich der 18jährige Kalsang Wangdu, ein Mönch aus dem Kloster Retsokha Aryaling, in Nyagrong, das in der Nähe seines Klosters liegt.
Quelle: Phayul
Übersetzung: Adelheid Dönges, Revision: Angelika Oppenheimer