Focus Tibet

Junger Mönch verbrennt sich und stirbt

Am 19. Mai ereignete sich eine weitere Selbstverbrennung, mit der die Zahl auf insgesamt 150 steigt. Der 22-jährige Mönch Jamyang Losel setzte sich am frühen Morgen in der Nähe des Krankenhauses des Bezirks Kangtsa in der Präfektur Tsojang im Osten Tibets in Brand.
Laut Augenzeugen wurde sein Körper von der Polizei mitgenommen, und er habe nicht überlebt. Er stammt aus dem Kloster Gyerteng, etwa 30 km südlich von Kangtsa. Mehr ist wegen der Nachrichtensperre nicht bekannt.

Von Dr. Uwe Meya
Quellen: Radio Free Asia, 19. Mai 2017; Phayul, 20. Mai 2017

 

Tibetisches Zentrum für Menschenrechte und Demokratie (TCHRD), www.tchrd.org, 20. Mai 2017

Selbstverbrennung: Tibetischer Mönch zündete sich am 19. Mai an und starb

 
Ein tibetischer Mönch namens Jamyang Losel starb am 19. Mai nach einem Selbstverbrennungsprotest im Bezirk Chentsa, TAP Malho, Provinz Qinghai (vormals Amdo).

Der 22jährige Jamyang starb am frühen Morgen des 19. Mai, nachdem er sich in der Nähe des Bezirkskrankenhauses von Chentsa in Brand gesetzt hatte. Sicherheitskräfte konfiszierten seine Überreste und bewaffnete Polizei marschierte am Ort des Geschehens auf. Dort lebende Tibeter berichteten von starken Einschränkungen ihrer Bewegungsfreiheit. Die Internetverbindungen werden häufig unterbrochen und die allgemeine Überwachung wurde intensiviert.

Jamyangs Angehörige baten die Polizei um die Herausgabe seiner Leiche, wurden aber abgewiesen. Jamyang ist der vierte Tibeter, der sich seit Beginn dieses Jahres selbst verbrannt hat. Er stammte aus dem Dorf Donggya im Umkreis von Nangra und war ein Schüler von Akhu Shedrup aus dem Kloster Gerting in der Stadt Nangra.

Am 18. Mai, eine ganze Weile nach dem Feuertod von Chakdor Kyab, wurden seine Eltern Soepa und Dolma Tso wieder zu Vernehmungszwecken festgenommen. Sie waren bereits am 2. Mai zusammen mit Chakdor Kyabs Schwester festgenommen worden. Obwohl man sie danach wieder nach Hause gehen liess, leidet die Schwester seit ihrer Entlassung aus der Polizeihaft unter psychischen Störungen und hütet das Bett. Wegen der extremen Behinderung des Informationsflusses durch die Behörden kann man nicht mit Bestimmtheit sagen, ob der Zustand der Schwester auf bei der Vernehmung erlittene Misshandlungen, wie sie in Tibet üblich sind, zurückzuführen ist.

Chakdor Kyab setzte sich am 2. Mai in der Nähe des Klosters Bora im Bezirk Sangchu, TAP Kanlho, Amdo, in Brand und forderte dabei Freiheit für Tibet und die Rückkehr des Dalai Lama nach Tibet.

Seit März dieses Jahres verbrannten sich vier Tibeter aus Protest gegen Chinas repressive Politik in Tibet. Ausser Chakdor Kyab und Jamyang Losel begingen Wangchuk Tseten und Pema Gyaltsen eine Selbstverbrennung in der TAP Kardze, Provinz Sichuan (vormals Kham). Von Wangchuk Tsetens Tat am 15. April erfuhr man nur durch einen Videoclip, der ein grosses Aufgebot an Polizei mit Feuerlöschern zeigte. Am 18. März hatte sich Pema Gyaltsen in der Nähe des Klosters Tsokha im Bezirk Nyagrong, TAP Kardze, verbrannt. Nach beiden Selbstverbrennungen war ein grosser Aufmarsch bewaffneter Polizei in der Gegend erfolgt.

Übersetzung: Adelheid Dönges, Revision: Angelika Oppenheimer

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