China Focus

China Sicherheitsministerium perfektioniert Gesichts- und Spracherkennung

China ist derzeit dabei, die Überwachung ihrer Bürger durch Gesichts- und Sprachkennung zu perfektionieren.

Unter Leitung des Sicherheitsministeriums wurde 2015 damit begonnen, ein System zu entwickeln, das innerhalb von 3 Minuten Gesichter mit 90% Treffsicherheit den Fotos auf den Identitätskarten der Bürger zuordnen kann. Den Auftrag zur Entwicklung erhielt eine Firma in Shanghai, Isvision. Deren erste Überwachungskameras wurden bereits 2003 auf dem Tiananmen-Platz angebracht, später auch in Xinjiang und Tibet. Nun soll das System in ganz China Anwendung finden; dafür werden landesweit zahlreiche grosse Datenspeicher erstellt, damit Überwachungskameras die aufgenommenen Gesichter den Fotos auf den Identitätskarten aller Chinesen zuordnen können.

Ganz ähnlich ist ein Projekt des Sicherheitsministeriums aufgesetzt, das mit hoher Präzision aufgenommene Stimmen solchen in einer Datenbank zuordnen kann. Ein Pilotprogramm startete bereits 2012 in der Provinz Xinjiang, wo bis 2015 insgesamt 70‘000 Stimmen erfasst wurden. Seit 2016 sind dort alle Bürger, die einen Pass beantragen, verpflichtet, eine Sprachprobe aufnehmen zu lassen. Dieses Projekt, das nun auf das gesamte Land ausgeweitet wird, wurde an die Firma iFlytech vergeben. Diese Firma bewirbt ihr Produkt nicht nur als „automatisierte, intelligente Spracherkennungstechnologie“, sondern behauptet auch, dass diese inzwischen ebenso „Minoritätensprachen“ wie Uigur und Tibetisch erkennen kann. Das System habe schon einige Fälle von „Verbrechen“ in mehreren Provinzen lösen helfen.

Phayul, 26. Oktober 2017
Übersetzt von Dr. Uwe Meya

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