Focus Tibet

Erste Selbstverbrennung in diesem Jahr

Am 7. März zündete sich der 44-jährige Tsekho Tukchak in der Ortschaft Meruma im Bezirk Ngaba an und starb auf der Stelle. Während er in Flammen stand, rief er nach Berichten von Augenzeugen „Lang lebe Seine Heiligkeit der Dalai Lama“. Er hinterlässt Frau und zwei Töchter.

Insgesamt ist es die 153. Selbstverbrennung in Tibet. Die Ortschaft Meruma in der Unruheregion Ngaba war bereits mehrfach seit 2015 Schauplatz von Selbstverbrennungen.

Tsekho Tukchak war zunächst Mönch im Kloster Namtso nahe Meruma, bevor er heiratete. Nach Berichten von Personen, die ihn kannten, habe Tsekho Tukchak sehr aufmerksam politische Ereignisse in Tibet verfolgt, und man habe ihn oft in Teehäusern oder auf dem Markt mit anderen diskutieren gesehen. In der Region war er sehr bekannt und genoss hohes Ansehen. Noch wenige Tage vor seiner Selbstverbrennung habe er sich kritisch zur Situation in Tibet geäussert. Die Nachricht von seinem Tod habe sich entsprechend schnell verbreitet, und man habe viele Tibeter für ihn beten sehen.

Ein Halbbruder von ihm, ebenfalls Mönch im Kloster Namtso, starb an den Folgen von Haft. Er wurde während der Unruhen 2008 verhaftet und derart schwer misshandelt, dass er kurz nach seiner Haftentlassung daran starb. Sein Schicksal wurde wegen der strengen Zensur von Nachrichten aus der Region erst jetzt bekannt. Ein weiterer Halbbruder wurde ebenfalls während der Unruhen verhaftet und sitzt angeblich noch in Haft, ohne dass weitere Details bekannt sind.

Radio Free Asia, 7. März 2018
Tibetan Centre for Human Rights and Democracy TCHRD, 8. März 2018

von Dr. Uwe Meya

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