Wie Tibet Watch berichtet, sind in Lithang im Südosten Tibets in den vergangenen Monaten zahlreiche Regelungen implementiert worden, die das religiöse und kulturelle Leben stark einschränken.
Aus dem Kloster Lithang wurden ältere Mönche zwangsweise weggewiesen, und es wurde ihnen verboten, im Kloster oder in den umgebenden Ortschaften religiöse Unterweisungen abzuhalten. Ebenso wurden junge Novizen aus dem Kloster weggewiesen, damit sie stattdessen lokale staatliche Schulen besuchen. Etliche Eltern wurden massiv unter Druck gesetzt, damit ihre Kinder das Kloster verlassen. Das Kloster Lithang hat in der Region einen guten Ruf für Unterricht in tibetischer Grammatik und Literatur, so dass während der Winterferien viele Kinder freiwillig die Lehrveranstaltungen besuchten.
Weiterhin mussten mehrere Pferderennen, für die Lithang bekannt ist, auf Veranlassung der Behörden abgesagt werden. Einige prominente Reiter seien sogar verhaftet und misshandelt worden. Auch wurde von den Behörden ohne Kompensation an die tibetischen Inhaber ein grosses Stück Land zwangsweise konfisziert, angeblich um dort Bäume zu pflanzen.
Tibet Watch, 4. Mai 2018
von Dr. Uwe Meya