Focus Tibet

Tibeter müssen Weideland für Tourismusprojekt hergeben

Etwa 60 Nomadenfamilien appellieren an die Bezirksregierung in Nyemo, ihnen konfisziertes Weideland zurückzugeben, um ihren Lebensunterhalt nicht zu gefährden. Im dem westlich von Lhasa gelegenen Dorf Lhadul, Bezirk Nyemo, war bereits vorher Weideland der Nomaden umzäunt worden, um es in Ackerland umzuwandeln. Nachdem dort aber keine Erträge erzielt werden konnten, soll das Land nun für ein Tourismusprojekt genutzt werden.

Bereits in früheren Jahren beklagten die Nomaden, dass die Umzäunung von Weideland zum Sterben von Schafen und Ziegen geführt hat. Entscheidungen wie diese werden von Dorf- und Bezirksvorstehern getroffen, die von der Kommunistischen Partei ernannt sind. Die Behörden halten Tibeter von Kadern fern, die die jeweiligen Gebiete besuchen, damit sie sich nicht direkt bei ihnen beschweren können. Nicht selten sind die Tibeter von Haft bedroht, wenn sie sich dennoch an die Kader wenden. Daher haben sich die betroffenen Familien in Nyemo dazu entschieden, ihren Protest und Appell in einem Video festzuhalten, das RFA zugespielt wurde.

Radio Free Asia (RFA), 14. Mai 2018

von Dr. Uwe Meya

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