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Illegale Goldminen in Tibet

Abraumhalde in den Drongkhog-Bergen (Foto: Chinesisches Ministerium für Ökologie und Umwelt)

Selbst staatliche Medien beklagen die Umweltverschmutzung, die durch illegale Goldminen in Tibet verursacht wird. Die exil-tibetische NGO Tibetan Centre for Human Rights and Democracy zitiert aus einem Bericht der offiziellen Beijing News, dass Goldminen in Tibet durch abgelagerten Abraum und verseuchte Abwässer massive Umweltschäden verursachen. Dieses ergab eine Inspektion der Behörden, die am 28. und 29. Juli durchgeführt wurde. Weiter beklagt der Bericht, dass sich Behörden und Firmen nicht um restorative Massnahmen kümmern.

Speziell in der Präfektur Kanlho im Nordosten Tibets seien irreversible Umweltschäden durch Abraum und Vergiftung des Trinkwassers mit Zyankali, Arsen, Quecksilber und Kupfer verzeichnet worden. Die Behörden hätten trotz Wissen darüber nicht eingegriffen. Als Firmen, die als Verursacher gelten, wurden speziell die staatseigene Gansu Maqu Gold Industry Co., Ltd. und die Xiahe County Binghua Mining Co. benannt, die sich nicht um Auflagen scheren würden. Laut dem offiziellen Bericht hätte das bei der Goldgewinnung eingesetzte Quecksilber die zugelassene Obergrenze im Wasser um das 285-fache überschritten.

Auch türmen sich Berge an Zyankali-verseuchtem Abraum. Die Inspektoren hätten in manchen Minen bis zu 50 Meter hohe Berge davon gefunden, mit einem geschätzten Gewicht von 9 Millionen Tonnen. 

Phayul, 4. Oktober 2019 // Dr. Uwe Meya

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