Am 2. Dezember räumte die Polizei ein Flüchtlingslager mit etwa 600 tibetischen Asylsuchenden, das in einem Wald nahe der Stadt Achères westlich von Paris errichtet worden war. Vor zwei Jahren hatten Hilforganisationen das Lager mit einer minimalen Infrastruktur errichtet. Es bot Mahlzeiten, Duschen und Beratung für die Lagerbewohner, was sich relativ rasch in Flüchtlingskreisen herumgesprochen hatte. Die Asylsuchenden wurden, nach Männern und Frauen getrennt, in Bussen abtransportiert; nur Familien durften zusammenbleiben. Nun sollen alle in diversen Heimen ausserhalb der Ile de France untergebracht werden.
Die Behörden begründeten die Räumung mit «wachsenden Sicherheits- und Gesundheitsproblemen.» Die Zahl der Lagerbewohner sei stetig angewachsen, und es sei «nicht akzeptabel, sie in diesen Zuständen zu belassen». Die Zahl der tibetischen Flüchtlinge, die sich in Frankreich aufhalten, soll laut einem französischen Tibet-Experten auf nahezu 8’000 angewachsen sein. Angeblich haben tibetische Flüchtlinge in Frankreich relativ gute Chancen, als Asylsuchende anerkannt zu werden. Die Behörden vermuten, dass Schlepper bis zu 20’000 Euro pro Person für das Einschleusen verlangen.
Deutschland Today, 3. Dezember 2019 // Phayul, 4. Dezember 2019 // Dr. Uwe Meya