Die Behörden in der Präfektur Kardze in Ost-Tibet haben die Wiedereröffnung von lokalen Touristenattraktionen bekannt gegeben und den Entscheid damit begründet, dass alle Covid-Fälle in der Region geheilt seien und nun der Besuch der Attraktionen «sicher» sei.
So wurde zum Beispiel das Kloster Chaksam Kha am 20. Februar zum Besuch für maximal 4’000 (!) Touristen pro Tag geöffnet. Beschäftigte im Gesundheitswesen würden Gratis-Eintritt erhalten. Die Bewohner der Region sind darüber sehr besorgt.
Informanten von RFA zitierten lokale Stimmen, die sich nicht nur besorgt, sondern auch verärgert zeigten. Während sich lokale Bewohner weiter strikt an die Ausgangsbeschränkungen hielten, strömten nun täglich die Touristen wieder herbei. Diese kämen fast ausschliesslich aus chinesischen Provinzen. Die lokalen Tourismusagenturen und Führer wären nur hinter dem Geld her und würden alle gesundheitlichen Bedenken über Bord werfen. Der Erlös aus dem Geschäft ginge ausschliesslich in die Hände von staatlichen Tourismusagenturen, während die Touristen den Tibetern nur Berge von Müll hinterliessen.
Radio Free Asia, 23. März 2020 // Dr. Uwe Meya