Focus Tibet

Von Behörden unterstützte Bande misshandelt Tibeter

Laut Recherchen von Free Tibet Campaign durch lokale Informanten formierte sich im Osten Tibets mit Unterstützung der Behörden eine Bande, die protestierende Tibeter einschüchtert und sogar physisch misshandelt.

Die Gruppe trägt den Namen «Bande gegen die Kräfte der Unterwelt» und operiert im Bezirk Machen in der Präfektur Golog. Sie gehört weder zur Polizei noch zum Militär, handelt aber mit Duldung oder sogar Unterstützung von lokalen Sicherheitsbehörden. Ihr Anführer sei ein Tibeter mit dem Namen Dodak. Es ist allerdings nicht im Einzelnen bekannt, wie diese Gruppierung gegründet wurde und ob es sich bei dem Namen des Anführers um ein Pseudonym oder einen echten Namen handelt.

Diese Gruppierung soll Tibeter im Dorf Chuwa im Bezirk Machen, die gegen gegen Minenarbeiten protestierten, derart verprügelt haben, dass einige Protestierende schwere Verletzungen mit dauerhaften Behinderungen erlitten haben.

Vor 2 Jahren hatten Behörden im Osten Tibets begonnen, Kampagnen gegen die sogenannten «Kräfte der Unterwelt» zu organisieren. Am 26. März 2018 war von dem «Komitee für Sicherheit und Aufsicht» der Lokalregierung in der Präfektur Yushu eine solche Kampagne lanciert worden. Vor allem Parteimitglieder sind zur aktiven Mitarbeit aufgerufen, um Aktivitäten an eine publizierte Kontaktadresse zu melden. Als «Kräfte der Unterwelt» werden beispielsweise Personen oder Gruppen bezeichnet, die Fotos des Dalai Lama zur Schau stellen oder sich in das chinesische Erziehungssystem im Namen des Schutzes der tibetischen Kultur, Sprache oder Umwelt «einmischen».

Tibet Watch & Free Tibet Campaign, 20. Mai 2020 // Dr. Uwe Meya

Foto: Free Tibet Campaign

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