Das staatliche chinesische Medium «China Observer» berichtete am 27. Dezember 2020 über eine neue Ausstattung, die Elitetruppen und Soldaten aller Waffengattungen speziell in Tibet an der Grenze zu Indien erhalten sollen. Das sogenannte «digitale Kampfsystem» besteht aus einer Nachsicht-Multifunktionsbrille, einem digitalen Kontrollterminal am Arm, einer Kamera, einer Antenne und einem in den Helm eingebauten Sprengsatz.
Die Soldaten an der Frontlinie können jederzeit mit den Kommandanten auf Batallions- und Brigadeebene kommunizieren. Dabei können diese via Kamera die Soldaten und Frontlinie sehen, auch wenn sie keinen Sichtkontakt haben. So können sie Feuerbefehle erteilen, aber auch den Sprengsatz im Helm der Soldaten aktivieren, die sich damit in eine Art Selbstmordattentäter verwandeln. Auch die Soldaten könnten den Sprengsatz selbst aktivieren, zum Beispiel wenn sie schwer verwundet sind oder sich in einer ausweglosen Situation sehen. Damit, so der Bericht, könne der Soldat «seine Würde bewahren» und verhindern, dass diese Ausrüstung in Feindeshand fällt.
Beobachter im Ausland sehen die hoch gepriesene Ausstattung eher als Mittel, um Disziplinlosigkeit unter den Truppen zu bekämpfen. Die Armeeführung sei über den Grad an Missachtung von Disziplin und Desertionen besorgt. Vor zwei Jahren wurden verschärfte Strafen für Deserteure angekündigt: diese dürfen keine Schulen mehr besuchen, keine öfffentlichen Verkehrsmittel benutzen, kein Geschäft eröffnen, keine Pässe beantragen und nicht in Regierungsstellen arbeiten.
China Observer, 27. Dezember 2020 // Dr. Uwe Meya
Foto: ABP News