Focus Politik Tibet

«Administrative Massnahmen für den religiösen Klerus» ab 1. Mai

Das Staatsministerium für Religiöse Angelegenheiten publizierte neue landesweite Regeln für religiöse Angelegenheiten, die laut offizieller Ankündigung der United Front (einer Organisation unter Kontrolle der Kommunistischen Partei) die «Sinisierung» der Religion in China vorantreiben sollen. Es handelt sich bereits um den zweiten Satz an Regeln nach einer ersten Publikation im August 2017.

Die wesentliche neue Bestimmung ist Etablierung einer nationalen Datenbank für alle religiösen Würdenträger. Im ersten Paragrafen verlangen die neuen Regeln, dass alle religiösen Würdenträger «patriotisch» sein und «die Führung der Kommunistischen Partei Chinas und das sozialistische System unterstützen». Im zweiten Paragrafen wird spezifiziert, dass Würdenträger zwar religiöse Veranstaltungen, Wohltätigkeitsveranstaltungen und religiöse Studien durchführen dürfen, aber sie müssten die Gläubigen zu «Patriotismus erziehen». Es ist ihnen untersagt, «religiösen Extremismus und ausländische Einmischung» zu propagieren oder die Religion ausserhalb religiöser Schulen oder durch gemeinnützige Arbeit zu verbreiten. Das Annehmen von Spenden muss im Einklang mit nationaler Gesetzgebung stehen. Weitere Paragrafen regeln Details zur Registrierung und Zertifizierung religiöser Persönlichkeiten in einer offiziellen Datenbank, die vom Staatsministerium für Religiöse Angelegenheiten geführt wird. Diese muss unter Mitarbeit lokaler Behörden stets auf dem aktuellen Stand gehalten werden.

United Front, 9. Februar 2021 // Dr. Uwe Meya

Screenshot United Front

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