Focus Tibet

Behörden schliessen tibetisches Kloster und sagen Shotön-Festival ab

Das Kloster Kharmar (in anderen Berichten auch Hongcheng oder Yulingta genannt) wurde von den Behörden geschlossen und gewaltlos protestierende Mönche und Nonnen aus dem Kloster entfernt. Das jahrhundertealte Kloster liegt in der Autonomen Präfektur Linxia in der Provinz Gansu. Es wurde bereits 1958 einmal zerstört, aber 2011 unter dem damaligen chinesischen Präsidenten Hu Jintao mittels Geldspenden wieder restauriert.

Videoaufnahmen zeigen, wie sich Mönche und Nonnen auf dem Klostergelände versammeln, Protestbanner zeigen und Parolen gegen die Verfügung zur Schliessung rufen. Danach werden sie von Sicherheitskräften, teils gewaltsam, weggetragen. Sie sollen gezwungen worden sein, ihre Roben abzulegen und ein weltliches Leben zu führen.

Die Gründe zur Schliessung sind unklar. Angeblich soll dem Kloster eine grosse Geldspende an Pandemie-Betroffene vorgeworfen worden sein, welche aus Sicht der Behörden nicht direkt Betroffenen hätte weitergereicht werden dürfen; vielmehr hätte das Kloster diese zuerst der Regierung übergeben müssen. Andere vermuten, dass das Kloster selbst über ein hohes Guthaben aus Spenden verfügte, die Misstrauen und Interesse der Behörden geweckt hätten. Die Schliessung liegt auf der Linie einer generellen Kampagne der Provinzregierung von Sichuan nicht nur gegen den tibetischen Buddhismus, sondern auch christliche Gemeinschaften.

In Lhasa wurde zur gleichen Zeit das traditionelle Shotön-Festival abgesagt, angeblich wegen ansteigenden Infektionszahlen in China. Das Festival wird jedes Jahr im August begangen. Höhepunkt ist das Entrollen einer grossen Thangka im Kloster Drepung, dazu werden tibetische Opern aufgeführt. Auf Geheiss der Behörden sollte das diesjährige Festival eigentlich unter dem Motto der Feiern zum 70. Jahrestag der «friedlichen Befreiung Tibets» stehen, dem Jahrestag des unter Zwang abgeschlossenen «17-Punkte-Abkommens zur friedlichen Befreiung Tibets». Die Absage erfolgte laut Behörden zur «Sicherheit der Bevölkerung». Schon im Mai waren alle Feierlichkeiten anlässlich des Heiligen Monats Saga Dawa drastisch eingeschränkt worden [vergl. Tibet-Information vom 19. Mai 2021; UM]. Auch hier wurde die Massnahme mit der Pandemie begründet, dieses aber trotz vorheriger Verlautbarungen, dass in Tibet gar kein Covid-Fall aufgetreten war.

International Campaign for Tibet, 4. und 6. August 2021 // Dr. Uwe Meya

Foto: Screenshot Radio Free Asia

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  1. Hier können wir sehen, ob die so genannte friedliche Befreiung Tibets vom kommunistischen China eine Wirklichkeit ist oder nicht.

    Das kommunistische China drang mit militärischer Gewalt in Tibet ein und dann zwang die tibetischen Delegierten, das 17-Punkte-„Abkommen“ in Peking zu unterzeichnen. Das kommunistische China drohte den tibetischen Delegierten, wenn sie das Papier nicht unterschreiben würden, würde das kommunistische China mehr Streitkräfte und Gewalt gegen Tibet einsetzen und die tibetischen Delegierten würden für die Folgen verantwortlich sein. Sie verwendeten sogar ein gefälschtes Siegel für die Tibeter. Es handelte sich also nicht um eine friedliche „Befreiung“ Tibets und das 17-Punkte-„Abkommen“ war kein Abkommen im eigentlichen Sinne.

    Wenn Sie das 17-Punkte-„Abkommen“ durchgehen, werden Sie sehen, dass die kommunistischen Chinesen selbst gegen alle Punkte in diesem Papier verstoßen haben. Die kommunistischen Chinesen haben gegen jeden einzelnen Punkt dieser so genannten verdammten „17-Punkte-Abkommen“ verstoßen und tun es immer noch. Der 4. Punkt in diesem „Abkommen“ besagt zum Beispiel: „Die Zentralbehörden werden die bestehenden politischen Systeme in Tibet nicht verändern. Die Zentralbehörden werden auch den bestehenden Status, die Funktionen und die Macht des Dalai Lama nicht verändern. Beamte verschiedener Ränge werden weiterhin im Amt bleiben“. Haben sie sich an diesen Punkt des 17-Punkte-„Abkommens“ gehalten und tun sie es noch? Sie verstoßen sogar gegen ihre eigene Verfassung. In Artikel 36 heißt es zum Beispiel: „Die Bürger der Volksrepublik China genießen Glaubensfreiheit“. Weiter heißt es: „Kein staatliches Organ, keine öffentliche Organisation oder Einzelperson darf die Bürger zwingen, an eine Religion zu glauben oder nicht zu glauben, noch dürfen sie Bürger diskriminieren, die an eine Religion glauben oder nicht glauben“. Da haben Sie es! Hält sich die kommunistische chinesische Regierung an diesen Artikel? Dies ist nur ein Beispiel von Hunderten, wie sie sogar ihre eigene Verfassung verletzen.

    Die Chinesen haben unter den fremden Mächten der Mongolen im dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert und dann unter den Mandschus und später unter den japanischen Streitkräften und dann auch unter den westlichen Ländern viel gelitten. Deshalb müssen sie eigentlich wissen oder das Gefühl haben, wie es ist, überwältigt zu werden und eigene Freiheit beraubt zu werden. Es sieht nach Vergeltung aus, aber an dem falschen Volk oder der falschen Nation.

    Tibet leidet unter den kommunistischen Chinesen in allen Bereichen des Lebens.Sie plündern rücksichtslos die natürlichen Ressourcen Tibets, die Tibeter haben keine Menschenrechte – kein Recht auf Meinungsfreiheit, kein Recht auf ihre Kultur, Religion und ihre eigene Sprache. Selbst die unschuldigen Menschen, die sich im sozialen Bereich engagieren, werden ohne Gerichtsverfahren inhaftiert. Inhaftierung bedeutet Folter und sogar den Tod.Die kommunistischen chinesischen Oberhäupter haben große Angst, wenn eine normale Person in der Öffentlichkeit durch ihre sozialen Werke oder in irgendeiner anderen Form an Popularität gewinnt. Sie fürchten, dass die Popularität anderer als sie selbst ihre Autorität untergraben wird. Das ist der einzige Grund, warum sie versuchen, Seine Heiligkeit den Dalai Lama zu dämonisieren. Niemand respektiert Xi Jiping von ganzem Herzen, aber Millionen von Menschen respektieren und folgen Seiner Heiligkeit dem Dalai Lama. Sie versuchen daher mit allen Mitteln, die Popularität Seiner Heiligkeit des Dalai Lama zu untergraben. Aber das wird ihnen auf Dauer nicht gelingen.

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