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Peking 2022: Petition und offener Brief fordern Sponsor Omega zur Stellungnahme auf

Anlässlich der Globalen Aktionswoche gegen die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking, die weltweit von zahlreichen Organisationen begangen wird (Protests – #NoBeijing2022), fordern Tibetische und Uigurische Organisationen (Gesellschaft Schweizerisch Tibetische Freundschaft, Tibeter Gemeinschaft in der Schweiz und Liechtenstein, Tibetische Frauenorganisation in der Schweiz, Verein Tibeter Jugend in Europa, World Uyghur Congress und Gesellschaft für Bedrohte Völker) in einem offenen Brief an die Swatch Gruppe, unterstützt von einer Petition mit 477 Unterschriften, Swatch-CEO Hayek und Omega-Präsident Aeschlimann dazu auf, sich eindeutig zu den Menschenrechtsverletzungen in der Volksrepublik China (VRC) zu äussern. Anlass dafür ist, dass ihre Marke Omega die offizielle Zeitmessung der Olympischen Winterspiele und Paralympics in Peking durchführt und als prominenter Partner der Spiele auftritt. Auf Anfrage der sechs Organisationen im Mai 2021 wurde jegliche Verantwortung ausserhalb der Dienstleistung als Zeitmesser zurückgewiesen.

Angesichts der gravierenden Menschenrechtsverletzungen in Tibet, Ost-Turkestan, Hong Kong und ganz China sowie der Verletzung der Pressefreiheit und freien Meinungsäusserung während der Spiele müssen den erklärten Prinzipien der Swatch-Gruppe zu Null-Toleranz in Bezug auf Menschenrechtsverletzungen auch Taten folgen, schreiben die Organisationen im offenen Brief.

Swatch Gruppe soll Verantwortung übernehmen

Die Organisationen, unterstützt von 477 Petenten und Petentinnen, fordern die Swatch-Gruppe deshalb dazu auf:

  • Die gravierenden Menschenrechtsverletzungen in der VRC gemäss den selbst erklärten Prinzipien im Verhaltenskodex der Swatch-Gruppe öffentlich zu verurteilen
  • Als Geschäftspartner Einfluss auf das Internationale Olympische Komitee (IOK) und das Nationale Organisationskomitee in der VRC zu nehmen, so dass diese sich für die Respektierung der Menschenrechte einsetzen
  • Weder international noch in der VRC Werbung für Omega-Produkte mit den Olympischen Winterspielen und den Paralympics zu verbinden

Keine Massnahmen nach erstem Brief im Mai

Bereits im Mai 2021 sandten die sechs Organisationen[1] einen Brief an den CEO und den Präsidenten der Swatch Group, Nick Hayek und Raynald Aeschlimann, und teilten ihre Bedenken über das Engagement von Omega an den Olympischen Winterspielen und Paralympics in der VRC mit. Die Organisationen boten ein persönliches Gespräch an, um die Bedenken zu erläutern. Auf die Anfrage antwortete jene, dass Omega als Vertragspartner des IOK lediglich Zeitnehmer bei der Olympiade sei, und kein Sponsor. Ausserdem wurden die Winterspiele im Brief mit Verweis auf die erfolgreiche «Ping-Pong Diplomatie» der 1970er als eine Chance dargestellt.

«Schon im Rahmen der Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking wurden solche Hoffnungen geschürt. Anstelle einer Öffnung der Volksrepublik China und Verbesserung der Menschenrechte ist aber genau das Gegenteil eingetreten», sagt Thomas Büchli, Präsident von der Gesellschaft Schweizerisch Tibetische Freundschaft, und fährt weiter: «Angesichts der Leiden der Bevölkerung in den genannten Regionen, die für Ost-Turkestan von mehreren Seiten als Völkermord eingestuft wurden, mutet eine solche Antwort wie ein Hohn an. Wir sind enttäuscht, dass die Swatch Gruppe und Omega keine Massnahmen ergriffen haben, um die Einhaltung der Menschenrechte einzufordern.»

Kontakt:

Thomas Büchli, Präsident Gesellschaft Schweizerisch-Tibetische Freundschaft GSTF

078 847 09 84 – thomas.buechli@gstf.org

Sehen Sie hier den Offenen Brief.

Sehen Sie hier die Medienmitteilung.

Bilder der VTJE Aktion „Omega Schad!“ Ende Januar 2022

Mehr Infos zu VTJE Boycott-Beijing 2022 Kampagnen hier.

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