Focus Tibet

Weitere Verhaftungen nach Zerstörung der Buddha-Statue in Dragko

Berichte über neuerliche Festnahmen nach Zerstörung der über 30 m hohen, erst vor 6 Jahren errichteten Buddha-Statue aus Bronze, haben das Ausland erreicht.

Insgesamt seien 11 Tibeterinnen und Tibeter verhaftet worden. Namentlich bekannt sind eine Frau, Nortso, und zwei Männer, Asang and Dota, die am 10. Januar verhaftet wurden, nachdem sie von einer Reise zur ebenfalls von Zerstörung und Wegweisungen betroffenen buddhistischen Akademie Larung Gar zurückgekehrt waren. Nach ihrer Rückkehr wurden die Mobiltelefone der drei Betroffenen von der Polizei untersucht. Nach Durchsuchen aller Nachrichten in ihren Chat-Gruppen in sozialen Medien wurden Fotos von der Zerstörung der Statue gefunden, und sie hätten Fotos der Statue auch als Hintergrundbild für ihre Telefone benutzt. Das genügte offenbar, um sie wegen des Besitzes «politisch sensitiver Information und Bilder» anzuklagen.

Der Abriss der Statue samt Überdachung begann am 12. Dezember letzten Jahres und dauerte 9 Tage. Inzwischen sind auch die Trümmer beseitigt, und es bleibt ein offenes Feld in Dragko zurück. Beim Abriss mussten die Bewohner zuschauen und sahen dabei auch brutales Vorgehen der Polizei gegen Protestierende. Ebenfalls als Zuschauer dabei war der Präsident des Bezirks Dragko, Wang Dongsheng, der zuvor in seinem früheren Amt den Teilabriss der buddhistischen Akademie Larung Gar veranlasst und ausgeführt hatte.

Eine andere Quelle aus Tibet berichtete RFA, dass eine buddhistische Nonne namens Lobsang Tsomo und «mehrere andere Personen» aus Dragko bereits im September, also noch vor der Zerstörung, verhaftet wurden, weil sie «mit dem Ausland kommuniziert» hätten. Sie seien in Haft brutal misshandelt und nach 3 Monaten freigelassen worden.

Radio Free Asia (RFA), 2. Februar 2022 // Dr. Uwe Meya

Foto: Radio Free Asia

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