Focus Tibet

Tibeter sollen sich selbst die Schuld am Abriss der Statue in Drakgo geben

Ende Dezember 2021 war in Dragko in der Präfektur Kardze im Osten Tibets eine über 30 m hohe, erst vor 6 Jahren errichtete Buddha-Statue aus Bronze auf Anordnung der Behörden abgerissen worden. Die Statue wurde seinerzeit mit Spendengeldern von Gläubigen finanziert. Dazu wurden auch 45 Gebetsräder und zahlreiche in der Nähe angebrachte Gebetsflaggen zerstört. Insgesamt 11 Mönche des Klosters wurden verhaftet, darunter der Abt des Klosters. Ihnen wurde vorgeworfen, Informationen über die Zerstörung der Statue an das Ausland weitergegeben zu haben. Mehrere Mönche wurden gefoltert, um, wie ihnen mitgeteilt wurde, «eine Lektion zu erteilen». Die Bewohner des Ortes mussten dem Abriss der Statue zusehen und sogar applaudieren [vergl. Tibet-Information vom 6. und 17. Januar 2022; UM].

Nun wird bekannt, dass offenbar die Mönche des Klosters gezwungen wurden, Selbsterklärungen zu unterzeichnen, dass sie am Abriss selbst schuld sind. Es ist nicht bekannt, worin diese «Schuld» besteht. Der Abriss wurde im Dezember damit begründet, dass die Statue die maximal erlaubte Höhe überschritten habe. Diese Begründung war nicht plausibel, weil nach Angaben der Mönche vor der Errichtung alle Genehmigungen eingeholt wurden.

Die verhafteten 11 Mönche sind wieder auf freiem Fuss, werden aber laut Informanten ständig beobachtet und belästigt.

Radio Free Asia, 23. Mai 2022 // Dr. Uwe Meya

Foto: Radio Free Asia

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  1. Morgenleser

    Auch die „PRC“ würde ein Boykott seiner Waren verdienen!
    Wenn das nicht so schwierig wäre..
    Diplomatie scheint doch völlig sinnlos zu sein.

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