11.04.2023
Bezüglich des kontroversen Verhaltens des Dalai Lama, wie im Video von «Voice of America News» verbreitet, nehmen wir wie folgt Stellung:
Die Gesellschaft Schweizerisch-Tibetische Freundschaft (GSTF) lehnt entschieden Worte oder Handlungen ab – gleichgültig von welcher Person – welche unangemessene oder distanzlose Anspielungen enthalten, und gleichgültig ob diese «scherzhaft» oder ernst gemeint sind.
Der Dalai Lama hat sich explizit für sein Verhalten entschuldigt, einschliesslich gegenüber dem betroffenen Jungen und seiner Familie.
Der Dalai Lama ist bekannt als eine sehr joviale Persönlichkeit, die auch in der Vergangenheit Handlungen zeigte, die durch die Öffentlichkeit gelegentlich als unangemessen und distanzlos interpretiert wurden. Seine öffentliche Entschuldigung zeigt, dass er die Einsicht hatte, dass er hier mit seiner Handlung Grenzen überschritten, und möglicherweise dem Jungen und seiner Familie Schaden zugefügt hat.
Er hat die Gläubigen stets aufgefordert, ihre spirituellen Lehrer, einschliesslich ihn selbst, in Frage zu stellen, Antworten auf ihre Fragen zu verlangen, und erst danach Entscheidungen zu treffen.
Es hebt ihn von vielen anderen weltbekannten Persönlichkeiten ab, dass er weder eine «absolute Wahrheit» oder «Unfehlbarkeit» für sich beansprucht noch sich vor Kritik an ihm versteckt.
Wir richten unseren Fokus weiterhin auf das gerechte und unterstützungswürdige Streben des tibetischen Volkes nach Einhaltung der Menschenrechte in Tibet und einer politischen Lösung seines Anspruchs auf eine Heimat in einem freien, selbstbestimmten und unabhängigen Tibet.
Im Namen der GSTF
Thomas Büchli und Lhawang Ngorkhangsar
DL-Video_Stellungnahme_GSTF_20230411.pdf
Prise de position_SAST_20230411_F
