Am 18. Mai fand in Lhasa eine Konferenz mit Parteikadern statt, die in tibetischen Dörfern stationiert sind. Der lokale Parteivorsitzende der sogenannten «Autonomen Region Tibet», Wang Junzheng, forderte die Anwesenden auf, ihre «ideologische Basis» basierend auf den «Gedanken des Vorsitzenden Xi Jinping» zu stärken. Ebenfalls auf der Agenda standen Themen wie «Entwicklung neuer Industrien», «Stärkung der Parteiorganisation in den Dörfern», «anti-separatistische Erziehung» und «Vergegenwärtigung der chinesischen nationalen Gemeinschaft».
Ein erster Charterflug mit 100 Touristen aus Shanghai führte am 19. Mai, dem «Tag des chinesischen Tourismus», zum neuen Flughafen Dhingri im bisher wenig erschlossenen Westen Tibets. Dieser Anlass sollte das «Shanghai-Shigatse Partnerschaftsprogramm» würdigen.
In Lhasa wurde eine Frau mit Namen Yang zu einer Geldstrafe verurteilt, weil sie «Gerüchte» gestreut habe. Ihr wurde vorgeworfen, sie habe in einem Videoclip auf sozialen Medien berichtet, dass viele Menschen in Lhasa ihre Wohnungen verkaufen und auf das Land ziehen, weil es in Lhasa kaum mehr möglich sei, seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Im Dorf Lingya im Bezirk Rebgong müssen sieben Dörfer geräumt werden, um Platz für einen Staudamm zu schaffen. Die Bewohner sollen ihre Wohnungen innerhalb von 10 Tagen räumen, so ein Erlass der Bezirksregierung vom 23. Mai. Eine Kompensation wird in dem Erlass nicht erwähnt. Bei Nichtbefolgen der Anordnung wird mit Haftstrafen gedroht.
International Campaign for Tibet – News Roundup #8 (15. – 31. Mai 2023) // Dr. Uwe Meya