Focus Tibet

Akademiker fordern, den Namen «Tibet» durch «Xizang» zu ersetzen

Anlässlich einer Tagung in Beijing Anfang August forderten Akademiker die Regierung der VR China auf, den Namen «Tibet» nicht mehr zu verwenden und durch «Xizang» zu ersetzen. Dieser Name ist die Pinyin- (Mandarin) Version des Namens für Tibet und wird oft mit «westliches Schatzhaus» übersetzt.

An der Tagung nahmen laut offiziellem «China News Service» 320 Personen teil, darunter 40 aus dem Ausland. Lian Xiangmin, Vize-Direktor des Instituts für China-Tibet-Studien, wies darauf hin, dass bereits 1978 die Regierung, und angeblich schon 1977 die Vereinten Nationen, empfohlen hatten, fremdsprachliche Ortsnamen in China durch die Pinyin-Version zu ersetzen.

Wang Linping, Professor am Kolleg für Marxismus der Universität Harbin, sagte laut Tongzhan Xinyu, dem von der United Front betriebenen WeChat-Account, «um Chinas dominante Position im internationalen Diskurs über Tibet zu etablieren, ist eine englische Übersetzung von ‘Tibet’ dringend erforderlich, die Chinas Position genau beschreibt.» Der Name «Tibet» habe die Internationale Gemeinschaft irregeführt, weil damit auch Teile der Provinzen Qinghai, Gansu, Sichuan und Yunnan gemeint seien [in die vormalige Regionen des historischen, unabhängigen Tibet integriert wurden; UM]. Das würde den Anspruch des «sogenannten Gross-Tibet» unterstützen, das der Dalai Lama vertrete.

South China Morning Post, 17. August 2023 // Dr. Uwe Meya

Karte: Bitter Winter

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