Focus Tibet

Schulkindern wird privater Unterricht in tibetischer Sprache verboten

Das chinesische Erziehungsministerium hat in allen Regionen Tibets an ein seit 2021 geltendes Verbot hingewiesen, dass während der Winterferien Schulkinder keinen privaten Unterricht in tibetischer Sprache oder Kultur nehmen dürfen. Auch sind ihnen religiöse Aktivitäten untersagt. Ausdrücklich werden stichprobenartige Kontrollen in allen Landesteilen angekündigt, ob das Verbot eingehalten wird. Das Ministerium wies lokale Behörden an, dieses Verbot rigoros durchzusetzen und zu jeder Tages- und Nachtzeit Kontrollen durchzuführen. Zwar seien private Unterrichtsangebote während der Ferien grundsätzlich erlaubt, aber sowohl das Lehrpersonal als auch die teilnehmenden Kinder bedürften einer vorherigen behördlichen Genehmigung.

In Lhasa schilderten die Behörden in einem Dekret detailliert, was Eltern und Lehrkräfte während der Ferien unterrichten dürfen. Gemäss Informanten von Radio Free Asia führen die Behörden im Bezirk Yushu im Norden Tibets nicht nur Kontrollen durch, sondern befragen auch Kinder, was ihnen privat während der Ferien unterrichtet wird.

Traditionell hatten Eltern und Klöster diesen privaten Unterricht während der Ferien angeboten, damit die Kinder nicht völlig der tibetischen Kultur entfremdet werden.

Radio Free Asia, 9. Januar 2024 // Dr. Uwe Meya

Foto: Radio Free Asia

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