Focus Tibet

Freilassungen, neue Verhaftungen und Überwachung nach Protesten gegen Staudamm-Projekt

Nach den Protesten gegen das geplante Staudamm-Projekt im Bezirk Dege und zahlreichen Festnahmen [vergl. Tibet-Information vom 27. Februar 2024; UM] wurde eine erste Gruppe von 40 Personen wieder aus der Haft entlassen, aber verbunden mit strikten Auflagen. Sie dürfen keinen Kontakt mit Personen ausserhalb des Bezirks aufnehmen und sich auch nicht zwischen den vom Dammbau betroffenen Dörfern und Klöstern frei bewegen. Es wurden hingegen der Administrator des von Überflutung bedrohten Klosters Wonto, Tenzin, und ein Dorfvorsteher mit Namen Tamdrin festgenommen. Beide seien laut Informanten von Radio Free Asia in einem Gefängnis in der Provinz Sichuan interniert und schwer misshandelt worden.

Die Polizei führt laut Informanten ihre Festnahmen laufend fort. Das Internet in der Region ist abgeschaltet, die Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Intensiv würden von allen Bewohnern ihre Konten bei den sozialen Medien wie WeChat und TikTok kontrolliert, ob von dort Nachrichten über die Proteste verschickt wurden. Besonderes Augenmerk gelte der Suche nach denjenigen, die mutmasslich das Video über die Polizeiaktion anlässlich der ersten Protestaktion aufgenommen hätten.

Wörtlich sagte ein Informant von Radio Free Asia, die ganze Region sei wie ein «offenes Gefängnis».

Radio Free Asia, 7. März 2024 // Dr. Uwe Meya

Video: https://youtu.be/47m5sQ1GS5k

Foto: Radio Free Asia

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