china-observer.de, 08.10.14 –
Bereits am 16. September setzte sich der 42-jährige Tibeter Kunchok vor einer Polizeistation in der Tibetisch Autonomen Präfektur Golog (chin.: Guoluo) der Provinz Qinghai selbst in Brand.
Aufgrund der massiven Beschränkungen der Informationswege durch die chinesische Regierung benötigte die Nachricht mehr als zweieinhalb Wochen, bis sie am 5. Oktober Tibetern im Exil übermittelt werden konnte. Quellen zufolge ereignete sich Kunchoks Selbstverbrennung in der Ortschaft Tsangkor im Landkreis Gade (chin.: Gande). Offenbar hätten tibetische Augenzeugen die Flammen auf Kunchoks Körper gelöscht, anschließend sei er ins Krankenhaus gebracht worden. Ein im Exil verbreitetes Bild zeigt Kunchoks fast völlig verbranntes Gesicht. Wie es heißt, sei er verzweifelt gewesen, die Selbstanzündung überlebt zu haben.
“Radio Free Asia” zitiert eine tibetische Quelle, der zufolge Kunchok sich “aus Protest gegen die chinesische Politik in Tibet” selbst in Brand gesetzt hätte: “Er tat es für die Tibeter.” Kunchok habe einen Sohn, der Mönch ist, eine Tochter lebt als Nonne in einem örtlichen Kloster. Man nimmt an, dass Kunchok in ein Krankenhaus der Provinzhauptstadt Xining gebracht worden ist. Nach Einschätzung der Quellen werden seine Überlebenschancen als gering erachtet.
Nur einen Tag nach Kunchoks Selbstverbrennung hatte sich der tibetische Schüler Lhamo Tashi am 17. September im nordosttibetischen Tsoe ebenfalls angezündet und war daran gestorben. Die beiden Selbstverbrennungen waren die ersten nach einer fünfmonatigen Pause. Die Gesamtzahl der dokumentierten Selbstanzündungen in Tibet und China seit Februar 2009 stieg damit auf 133.
Pressemitteilung der:
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.