Lhawang Ngorkhangsar, Vizepräsidentin der GSTF
Der Einladung von Tibet Support Groups folgten Yangchen Büchli und ich als Vertreterinnen der GSTF. Die Konferenz wurde einberufen von Tibet Interest Group und dem Europäischen Parlament. Gastgeber waren International Campaign for Tibet (ICT) in Belgien, Lights on Tibet, Les Amis du Tibet und die Vertreter der Tibetergemeinschaften in Europa. Die zweieinhalbtägige Konferenz, welche in der Saint-Louis Universität in Brüssel stattfand, beinhaltete Reden und Vorträge von namhaften Referenten wie S.H. dem Dalai Lama, Sikyong Dr. Lobsang Sangay, Richard Gere, Vorsitzender von International Campaign for Tibet, Thomas Mann, Präsident von Tibet Interest Group und Mitglied des Europaparlamentes, Marc Liegeois, Präsident von Les Amis du Tibet und vielen mehr. Tibetische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der tibetischen Exilregierung und anderen tibetischen Organisationen aus Dharamsala hielten ebenfalls interessante Vorträge zur politischen Unterstützung für Tibet, über das Erreichen der Chinesen, die Auswirkungen der Umweltzerstörung in Tibet und über die Menschenrechtsverletzungen in Tibet.
ITN report 7 ITSG conference survey.pdf
An dieser Konferenz von 250 Teilnehmern aus 50 Ländern wurden Gruppen nach Interessen gebildet. In diesen internationalen Gruppen wurden Kampagnen entworfen, welche man sich dann gegenseitig vorstellte. In unserer regionalen Workshop-Gruppe skizzierten wir für den
10.3. 2019 eine Kampagne. An diesem Datum werden 30 Jahre seit der Verleihung des Nobel-Preises an S. H. dem Dalai Lama verstrichen sein, S.H. der Panchen Lama wird 30 Jahre alt und der Volksaufstand wird sich zum 60. Mal jähren.
Das Highlight der Konferenz bildete die Eröffnungsrede von Seiner Heiligkeit, dem 14. Dalai Lama und das anschliessende Gruppenfoto.
Genial fand ich den Vortrag von Prof. Lau Hon-Shiang, welcher nach akribischen Recherchen – auf der Grundlage von rein offiziellen chinesischen Aufzeichnungen und Dokumenten – den historischen Status von Tibet vor 1950 erforschte. Das Ergebnis seiner Arbeit ist: Vor 1950 war Tibet nie Teil von China! Moderator dieses Vortrages war Dr. Michael van Walt, welcher seit 1984 juristischer Berater der tibetischen Exilregierung ist.
Auch die inbrünstige Rede von Chen Guangcheng, dem chinesischen Menschenrechtsaktivisten
über die Realität der Chinesischen Kommunistischen Partei, welche nach seiner Auffassung das
eigene Volk für den Feind Nummer eins hält, war eindrücklich. Am letzten Vormittag
wurde der Entwurf des Massnahmenplans besprochen und wo nötig angepasst.
Beeindruckend fand ich, dass jeder der 250 Konferenzteilnehmer die Möglichkeit hatte, Einwände, Ergänzungen und Korrekturen in der Wortwahl anzubringen, welche dann im Plenum diskutiert und allenfalls in der Endversion berücksichtigt wurden.
Mit Schlussreden von Khenpo Sonam Tenphel, dem Sprecher der tibetischen Exilregierung, und Frau Claudia Roth, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, Dankesworten, Kathas und einem Schlussfoto wurden wir in den Alltag entlassen.
Mitnehmen durften wir auch wunderbare Bekanntschaften mit Teilnehmern aus Dharamsala, den USA, Südamerika, Deutschland, Frankreich, der Tschechoslowakei, Israel, Russland, Afrika und neue Motivation für den Einsatz für die Sache Tibets. Es war ein unvergessliches Erlebnis,
an dieser sehr gut organisierten Konferenz teilnehmen zu dürfen, wo viele Tibetfreunde als Organisatoren und Teilnehmer mitwirkten. Dieser Anlass motivierte, machte Mut und zeigte auf, dass Tibet lebt, viele Freunde auf der ganzen Welt hat und vielversprechender Nachwuchs
vorhanden ist, sei es bei den NGOs oder bei den Mitarbeitern der tibetischen Exilregierung.
Lha Gyalo! Phö Gyalo!