9.12. Der Potala-Palast
Der Potala-Palast war von 1642-1959 Residenz und Regierungssitz der Dalai Lamas in Lhasa.
Der Potala-Palast thront auf dem «Mar-po-ri», dem Roten Berg, 130 Metern über der Hauptstadt von Tibet, Lhasa. Bis zu Vertreibung von Tenzin Gyatso (14. Dalai Lama) anno 1959 war der Palast die Residenz der Dalai Lamas.
Überlieferungen nach wurde der erste Palastbau schon im Jahr 637 angelegt, welcher dann im 17. Jahrhundert in eine größere Anlage integriert wurde. Dieser erste Teil, „Phodrang Karpo“ oder auch „Weißer Palast“ genannt, wurde zur Zeit des 5. Dalai Lamas abgeschlossen. Nach dessen Tod wurde im Jahr 1648 ein neuer Teil erbaut, der „Phodrang Marpo“ – was übersetzt so viel wie „Roter Palast“ bedeutet. Die bekannten letzten grossen Erweiterungen des Potala-Palastes wurden ca. 1922 unter dem 13. Dalai Lama durchgeführt. Dieser liess 2 weitere Stockwerke auf den ursprünglichen Palast setzen. Heute hat der Potala-Palast 13 Stockwerke mit insgesamt 999 Zimmern.
Die obersten Stockwerke dienten dem Dalai Lama als Privatgemächer, dann folgen Gebets- und Meditationsräume, und die unteren dienen als Grabstätte früherer Dalai Lamas. Hier ist insbesondere das Grab des 5. Dalai Lamas zu erwähnen. Auf einer Höhe von 17,4 m und über drei Stockwerke verteilt, wurden insgesamt 3.700 kg Gold verarbeitet. Im Gegensatz zu vielen anderen Kloster- und Tempelanlagen in Tibet wurde der Potala-Palast von der chinesischen Besatzungsmacht nicht zerstört und grösstenteils in seiner Urform belassen. Die UNESCO erkannte 1994 das „Historische Ensemble Potala-Palast in Lhasa“ als Weltkulturerbe an.