Behörden schliessen alle Tempel in Lhasa während Neujahrsfeiern

18. Februar 2021

Just vor und während der Feier des tibetischen Neujahrs, beginnend 12. Februar, haben die Behörden alle Tempel in Lhasa und Umgebung geschlossen. Nur der Potala-Palast ist geöffnet, allerdings mit reduzierten Öffnungszeiten von 9:30 bis 12:00. Besucher müssen einen Tag vorher einen Besucherpass beantragen und erhalten Eintritt nur nach einer Temperaturkontrolle und mit Gesichtsmasken.

Normalerweise finden in den ersten Tagen des neuen Jahres zahlreiche Feste und religiöse Feiern statt. Offiziell begründeten die Behörden diese Massnahme mit der Pandemie, aber die Betroffenen vermuten eine politische Agenda dahinter. Regierungsangestellte, Studenten und Pensionäre dürfen ohnehin nicht an offiziellen religiösen Anlässen teilnehmen. Laut einem Informanten aus Lhasa sind alle verpflichtet, sich nach einem Aufruf binnen 24 Stunden bei einer bestimmten Regierungsstelle zu melden.

Allen voran der Jokhang-Tempel, das bedeutendste Heiligtum in Tibet, war 2 Tage vor Neujahr und 6 Tage danach geschlossen; laut offiziellen Angaben zunächst für eine «Reinigung», dann zur «Beachtung der Feiertage».

Radio Free Asia, 10. Februar 2021 // Dr. Uwe Meya

Foto: Reuters