Die Regierung der Volksrepublik China hat zahlreichen Orten in Indiens Provinz Arunachal Pradesh chinesische Namen gegeben. Diese Umbenennungen folgen dem schon seit Langem geäusserten territorialen Anspruch Chinas auf diese an Tibet grenzende indische Provinz, die in regierungsoffiziellen Dokumenten «Zangnan» («Süd-Tibet») genannt wird.
Die Umbenennungen erfolgten in mehreren Schritten, beginnend 2017 mit 6 Orten. Inzwischen erscheinen in der vierten Ausgabe der Liste 30 Orte, sowohl Städte und Dörfer als auch Berge, mit chinesischen Namen. Laut der Zeitung Global Times, Sprachrohr der Kommunistischen Partei, erfolgten die Umbenennungen «im Einklang mit den einschlägigen Vorschriften des Staatsrats zur Verwaltung von Ortsnamen». Mehr noch, die Richtlinien verlangen folgendes: «Ortsnamen in Fremdsprachen, die Chinas Gebietsansprüche und Souveränitätsrechte beeinträchtigen könnten, dürfen nicht ohne Genehmigung direkt zitiert oder übersetzt werden.
Proteste der indischen Regierung, dass Arunachal Pradesh selbstverständlich integraler Bestandteil Indiens ist, wurden von einem chinesischen Regierungssprecher zurückgewiesen. Die Umbenennungen seien im Einklang mit «der Souveränität Chinas» erfolgt, denn die «Region Süd-Tibet» befinde sich «auf chinesischem Territorium».
Global Times, 1. April 2024 / Reuters, 2. April 2024 // Dr. Uwe Meya
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