Die chinesische Regierung hat offenbar sehr detaillierte Pläne, einen falschen 15. Dalai Lama einzusetzen. Davor warnt die 3. Allgemeine Sonderkonferenz des tibetischen Volkes in Dharamsala im indischen Exil. Hier hatten sich 340 exiltibetische Vertreter aus mehreren Ländern versammelt, um die Situation zu diskutieren.
China beruft sich auf den sogenannten «Erlass Nr. 5» von 2007, in dem der Staatsführung und Kommunistischen Partei das alleinige Recht eingeräumt wird, das Verfahren zur Findung von Wiedergeburten durchzuführen und Reinkarnationen anzuerkennen.
Bereits werden Druckversuche auf wichtige Nachbarstaaten wie Indien erkennbar. Vermutlich war die Frage der Reinkarnationsfindung ein Thema beim kürzlichen Staatsbesuch von Chinas Präsident Xi Jinping in Delhi, in dessen Vorfeld vorbeugend elf exiltibetische Aktivisten verhaftet wurden. «Religionsexperten» aus China hatten die indische Regierung gewarnt, wenn sie den von China identifizierten 15. Dalai Lama nicht anerkenne, dann «wird dies zu einem grösseren politischen Konflikt innerhalb der chinesisch-indischen Beziehungen führen», und daher «wird kein Freund Chinas sich in dieser Angelegenheit mit China anlegen oder sich einmischen.»
Bitter Winter, 7. Oktober 2019 // Dr. Uwe Meya