Ein von einem Nomaden heimlich aufgenommenes Video zeigt, wie chinesisches Militär Hirten mitsamt ihren Herden von ihren traditionellen Weiden vertreibt. Der Vorfall ereignete sich am 2. Januar im Hochland nahe der indischen Grenze nach Ladakh.
Während im Hintergrund die Sirenen der Militärfahrzeuge zu hören sind, rufen Nomaden den Soldaten zu, dieses sei ihr traditionelles Weideland. Ein Nomade nimmt eine Schleuder, um einen Stein Richtung Militärfahrzeuge zu schiessen, ansonsten sind keine gewaltsamen Akte bekannt. Die Region ist Teil der «Pufferzone» zwischen Indien und dem von China kontrollierten Tibet. Die Situation ist wegen früherer Zusammenstösse zwischen chinesischem und indischem Militär angespannt.
Nach Angaben des Nomaden, der den Vorfall auf Video festhielt, hat das chinesische Militär bereits früher eine von drei Weideregionen für Hirten gesperrt, und nun würden offenbar auch die beiden verbliebenen Regionen geschlossen. Ein Mitglied der indischen Lokalbehörden nahe der Grenze sagt, die von der Regierung vorgenommene Parzellierung des tibetischen Weidelandes und auch die zunehmenden Aktivitäten des Militärs nahe der indischen Grenze hätten inzwischen zu einer ernsten Verknappung der Weideflächen geführt.
Radio Free Asia, 4. Februar 2024 // Dr. Uwe Meya
Video: https://www.rfa.org/english/news/tibet/herders-and-soldiers-02022024155051.html
Foto: Radio Free Asia