Drei aufgenommene Videos zeigen, wie der Direktor eines Internats für Primarschüler einen Jungen für ein nicht bekanntes Vergehen mit Stössen und Schlägen misshandelt. Der Vorfall ereignete sich etwa Mitte November in der Tsokhyil Township Ethnic Boarding Primary School im Bezirk Kangtsa im Nordosten Tibets. Der Direktor, Dang Qingfu, ist gleichzeitig der Vorsitzende der Kommunistischen Partei in diesem Bezirk. Die Videoszenen wurden von drei verschiedenen Positionen aufgenommen und auf der chinesischen Social Media Plattform Douyin gepostet. Informanten gaben an, dass diese Szenen auch der Elternvereinigung der Schule gezeigt wurden und danach viral gingen. Angeblich sei eine Untersuchung gegen den Direktor eingeleitet worden, aber er blieb bisher im Amt.
Dass es sich nicht um einen Einzelfall handelt, belegen andere Videoaufnahmen vom 9. September dieses Jahres. Ein Video, das Radio Free Asia erhielt, zeigt mehrere Schulkinder, die angeblich aus einem Internat geflohen waren und durch einen Sprung in einen Fluss einen Suizidversuch gemacht hatten. Sie mussten vorher zwangsweise ihre angestammte Schule im Kloster Muge verlassen. Die Schüler beklagen sich, dass sie im Internat schikaniert, diskriminiert und geschlagen wurden. Sie bekämen dort nicht genug zu essen und zu trinken. Am Ende ist ein weiteres Video angehängt und auch als separates Video, das zeigt, wie ein junger Mönch mit Gewalt aus der Schule in Muge herausgetragen und in ein Auto gezwängt wird.
Hinweis: die Videos enthalten Szenen von Gewalt gegen Kinder.
Videos von Kangtsa: Video 1; Video 2; Video 3 // Videos von Muge: Video 4, Video 5 // Dr. Uwe Meya
Quelle Foto: Tibet Action Institute