Dorfbewohner als «kriminelle Bande» zu Haftstrafen verurteilt

28. Januar 2020

Ein Gericht hat gleich 12 Dorfbewohner im Bezirk Sog zu Haftstrafen zwischen ein und zwei Jahren verurteilt, weil sie angeblich eine «kriminelle Bande» gebildet hätten.

Laut der offiziellen Zeitung «Tibet Daily» hätten sie «Betrug» begangen und «religiöse Beinflussungen unternommen, um sich in die Angelegenheiten der Lokalregierung einzumischen.» Sie hätten die anderen Dorfbewohner «missbraucht und belästigt» sowie «abergläubische Ideen erzählt, mit denen sie den üblen Einfluss von Religion in der Region verbreitet» hätten. Alle hätten «ihre Verbrechen gestanden» und auf Berufung gegen die Urteile verzichtet.

Was diese Tibeter genau begangen haben, bleibt im Unklaren. Oft werden schwammige Bestimmungen dazu verwendet, Umweltaktivitäten, Förderung der tibetischen Sprache oder Klagen gegen Korruption zu kriminalisieren.

Radio Free Asia, 15. Januar 2020 // Dr. Uwe Meya

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