Friedensmarsch für Tibet von Zürich nach Genf

9. September 2020

Die Schweiz unterstützt die Sache Tibets“: Zürcher Kantonsrat Mario Fehr leitet den tibetischen Friedensmarsch von Zürich nach Genf ein.

Die Tibetischer Gemeinschaft Zürich hat einen Friedensmarsch von Zürich über Bern nach Genf organisiert, der am 8. September 2020 begonnen hat und am 18. September 2020 in Genf eintrifft. Der Friedensmarsch erstreckt sich über rund 300 km mit dem Ziel, an die Schweizer Bundesregierung und die Vereinten Nationen zu appellieren, China für die ungeheuerlichen Menschenrechtsverletzungen, die in Tibet und den anderen Gebieten unter dem Regime der chinesischen Regierung begangen werden, zur Rechenschaft zu ziehen. Die Friedensmarschierer werden Petitionen bei der UNO, der Schweizer Bundesregierung sowie den chinesischen Botschaften einreichen.

Die fünf tibetischen Friedensmarschierer Tenam Phuntsok, Pempa Tsering, Tashi Namgyal, Gelek Namgyal und Lobsang Tsangmada wurden von Herrn Mario Fehr, Mitglied des Kantonsrates Zürich, zu Beinn des Marsches mit einer Rede unterstützt.

In seiner Ansprache an die Friedensmarschierer stellte Mario Fehr fest, dass „die Anliegen Tibets in der Schweiz politisch und gesellschaftlich breit abgestützt sind. Es besteht eine positive Einstellung gegenüber den legitimen Anliegen der Tibeter. Ihr Anspruch auf echte Autonomie wird anerkannt. Das Motto Ihres Friedensmarsches ist „die Lösung des Tibetproblems durch einen friedlichen Dialog zwischen der tibetischen Delegation Seiner Heiligkeit des 14. Dalai Lama und der chinesischen Regierung“. Diese Forderung ist mehr als gerechtfertigt. Die Anliegen der tibetischen Gemeinschaft können in der Schweiz weiterhin auf grosse Unterstützung zählen. Natürlich auch von uns, von mir. Der Zürcher Regierungsrat wünscht Ihnen auf Ihrem Weg nach Genf alles Gute. Und darüber hinaus!“

Der Abgeordnete Chhimey Rigzen lobte die Zürcher Tibetische Gesellschaft und die Tibetische Gemeinschaft der Schweiz und Liechtensteins (TGSL) für die Organisation des Friedensmarsches. Er dankte insbesondere den fünf Friedensmarschteilnehmern dafür, dass sie sich Zeit genommen und die beschwerliche Reise von Zürich nach Genf auf sich genommen haben. „Dies ist eine zeitgemässe Initiative. Die Regierung der Volksrepublik China verletzt nicht nur die Menschenrechte der Tibeter, Uiguren und Hongkonger, sondern bedroht auch den weltweiten Frieden und die Stabilität durch grausame Forderungen in den Grenzgebieten Indiens sowie in der Region des Südchinesischen Meeres“, fügte der Vertreter Chhimey Rigzen vom Tibet Bureau Genf hinzu.

Der Präsident der Tibetischen Gemeinschaft der Schweiz und Liechtensteins (TGSL) Tsamda Norbu, Lobsang Shitsetsang, Vorstandsmitglied des TGSL, und Mitglieder der Tibetischen Vereinigung Zürich waren beim Auftakt des Marsches ebenfalls anwesend. Die Friedensmarschierer werden voraussichtlich am 11. September 2020 in Bern, der Hauptstadt der Schweiz, eintreffen. Tibeter aus der ganzen Schweiz unterstützen den Friedensmarsch, schliessen sich den Marschierenden über kurze Strecken an und helfen ihnen bei der Unterbringung und Verpflegung.

Die Friedensmarschierer appellieren an die Regierung der Schweiz und die Vereinten Nationen:

  • China dazu aufzufordern, echte Gespräche mit Vertretern Seiner Heiligkeit des Dalai Lama für eine friedliche Lösung der Tibetfrage zu führen;
  • China dazu aufzufordern, Zugang zu gewähren und den Aufenthaltsort von Tibets 11. Pantschen-Lama Gedhun Choekyi Nyima, seiner gesamten Familie, Chadrel Rinpoche, bekannt zu geben und sie freizulassen;
  • Gewährleistung einer unabhängigen und fairen Untersuchung der Ursprünge des COVID-19 und Rechenschaftspflicht gegenüber China für Menschenrechtsverletzungen, die zur Ausbreitung der von Wuhan ausgelösten COVID-19-Pandemie geführt haben;
  • Verabschiedung eines Gesetzes, um chinesischen Beamten und Diplomaten, die für die ungeheuerlichen Menschenrechtsverletzungen in Tibet, Hongkong und Ostturkestan (CHN: Xinjiang) verantwortlich sind, die Einreise in die Schweiz zu untersagen;
  • China dazu aufzufodern, den unerbittlichen Bergbau in Tibet und die Zerstörung der zerbrechlichen Umwelt Tibets, dem Dach der Welt, zu stoppen.