Hintergrund: Dammbau in Tibet

13. Januar 2025

Der Kamtok-Damm ist nur einer von insgesamt 13 Dämmen am Dri Chu Fluss. Fünf dieser Dämme sind schon in Betrieb. Ein umfassender Bericht der International Campaign for Tibet (ICT) zeigt die Risiken für den aggressiven Bau von Dämmen und Wasserkraftwerken durch die Volksrepublik China auf.

Seit dem Jahr 2000 sind nicht weniger als 193 Dämme für die grossen auf dem tibetischen Plateau entspringenden Ströme Asiens geplant oder schon gebaut, mit Folgen für die Wasserversorgung von geschätzten 1.8 Milliarden Menschen in China und den Anrainerstaaten.

Expertinnen und Experten, auch in China selbst, warnen vor mehreren Risiken. Grosse Mengen von gestautem Wasser könnten das Risiko für Erdbeben in einer ohnehin sensitiven Region erhöhen. Abschmelzende Permafrost-Böden, auf denen etliche Dämme geplant sind, erhöht das Risiko von Instabilität. Die Anrainerstaaten sind betroffenen von nicht mehr vorhersehbarer Wasserzufuhr, da China die alleinige Kontrolle über die Öffnung oder Schliessung von Dämmen hat. Schliesslich zerstören die Bauten gewachsene soziale Gemeinschaften, kulturelle Relikte und bedrohen die Biodiversität.

International Campaign for Tibet, 5. Dezember 2024

Bericht: https://savetibet.org/major-ict-reports/ mit interaktiver Landkarte: https://experience.arcgis.com/experience/aab3039e1cf34cc2af58e457d2da3744

// Dr. Uwe Meya

Foto: International Campaign for Tibet