Nomaden in Arbeitslagern interniert – und Warnung an Klöster

21. Februar 2022

Schon seit Januar wurden in einer offenbar präventiven Aktion vor Beginn der Olympischen Winterspiele grosse Teile der nomadischen Bevölkerung um die Region Dragko in Lagern interniert. Besonders betroffen waren Personen im etwa 50 km von Dragko entfernten Likhong. Tibeterinnen und Tibeter wurden zu lokalen Polizeiposten zitiert, wo sie befragt wurden, ob sie «politisch sensitive Inhalte» auf ihren Telefonen speichern. Wenn das der Fall war, oder sich Hinweise auf Kontakte in das Ausland ergaben, wurden sie in ein Lager nahe der Ortschaft Thangnagma gebracht. Einige seien auch freigelassen, aber kurz darauf nochmals interniert worden.

Nahezu alle Betroffenen seien Nomaden, sagte ein Informant für Radio Free Asia. Die Zahl der Internierten sei «sehr gross».

Derweil besuchte der Präsident der Kommunistischen Partei in der «Autonomen Region Tibet», Wang Junzheng, mehrere Klöster und mahnte sie, speziell im Vorfeld des 10. März, des Jahrestages des tibetischen Volksaufstandes 1959, «patriotisches und gesetzkonformes Verhalten» zu zeigen.

Radio Free Asia, 14. und 18. Februar 2022 // Dr. Uwe Meya

Foto: Radio Free Asia: chinesische Staatsmedien