Nomaden in Grenzregionen müssen für Militärcamps weichen, Angehörige werden aus dem Ausland zurückgerufen

5. Mai 2021

Free Tibet berichtet über eine gross angelegte Kampagne in den Grenzbezirken zu Nepal, wo bisher von Nomaden genutztes Grassland für die Anlage von Militärcamps geräumt wird. Nomaden in den Bezirken Shigatse, Gampa, Dingri, Ngamring, Ruthok County und Nyalam wurde beschieden, ihr Weideland zu räumen. Im Bezirk Dingri wurde im Februar eine Versammlung einberufen, in der die Betroffenen instruiert wurden, Informationen über diese Aktion nicht weiter zu verbreiten. Wenn dieses geschehe, werde das als «illegales Verbreiten von Informationen» gewertet und bestraft. Den Nomaden wurde gedroht, dass sie alle staatlichen Hilfen und Kompensationen ansonsten verlieren würden.

Ebenso gab es Versammlungen, in denen die Bewohner aufgefordert wurden, allenfalls im Ausland lebende Verwandte zur Rückkehr nach Tibet zu bewegen. Würde das nicht geschehen, würden deren Namen aus dem Familienregister gestrichen, und der erlaubte Privatanteil an Land würde von der Regierung konfisziert. Wie ein Informant berichtet, gäbe es seit Februar entsprechende Hausdurchsuchungen.

Free Tibet (UK), 30. April 2021 // Dr. Uwe Meya

Foto: Karte der betroffenen Regionen: Free Tibet UK