Tibeter hatten sich in grosser Zahl vor dem Jokhang-Tempel in Lhasa eingefunden, um des Todestages des grossen tibetischen Gelehrten Tsongkapa am 2. Dezember 1419 zu gedenken. Dazu fiel auf den folgenden Tag der Todestag von Jamchen Choeje Yeshi, eines Schülers von Tsongkapa, der das nahe gelegene Kloster Sera gegründet hatte.
Augenzeugen berichten an beiden Tagen von einer grossen Menschenmenge, die sich mit Niederwerfungen und Butterlampen vor dem Jokhang versammelt hatte, um danach zu Gebeten in das Innere zu gelangen. Aussen waren sie umrundet von sowohl uniformierter bewaffneter Polizei als auch von Sicherheitskräften in ziviler Kleidung, die in demonstrativer Weise jegliche ihrer Bewegungen überwachten. Die Behörden hätten erklärt, die massive Präsenz sei für die «öffentliche Sicherheit» notwendig und solle nicht einschüchternd wirken.
Radio Free Asia, Dezember 2018 / Dr. Uwe Meya