Am Wochenende donnerte eine riesige Wasserwand durch ein Dorf im Bezirk Sog, Präfektur Nagchu, TAR, riss mehrere Häuser mit sich und beschädigte viele andere, wie der Dorfchef, der die Ursache für die Flut im Schmelzen der Gletscher sieht, dem tibetischen Dienst von RFA mitteilte.
Der Vorfall vom 16. Juni in der Gemeinde Gyalchen des Bezirks Sog in der Präfektur Nagchu brachte die dortigen Bewohner in grosse Bedrängnis. „Das Wasser kam in der Nacht und wusch vier Häuser gänzlich weg“, sagte der Dorfchef Yangphel. „Andere Häuser wurden nicht völlig weggespült, trugen aber grossen Schaden davon“.
„Es sind zwar keine Menschenleben zu beklagen, doch es war eine Katastrophe für die Leute in der Gegend.“
Die Flutwelle vom Freitag wurde vermutlich durch „ausserordentlich hohe Temperaturen“ infolge von Pollution und globaler Erwärmung verursacht, die die Gletscher in den Bergen zum Schmelzen brachten. „Andere hoch gelegene Gegenden in Tibet werden infolge der klimatischen Veränderungen von ähnlichen Katastrophen heimgesucht werden“, fügte Yangphel hinzu.
Mönche des nahegelegenen Klosters Chugo und andere Tibeter eilten herbei, um den Flutopfern beizustehen, sie schafften die Dorfbewohner mit ein paar ihrer Habseligkeiten in ein höher gelegenes Gelände und bauten Zelte als Notunterkünfte auf.
„Die chinesischen Behörden behaupteten in den Medienberichten, offizielle Einsatzkräfte vom Bezirk Sog seien nach Gyalchen gekommen, um erste Hilfe zu leisten, doch in Wirklichkeit sah man nur die Mönche in ihren schlammgetränkten Roben“. „Offizielle Katastrophenhelfer waren dort nicht sichtbar“.
Die Gletscher Tibets, die den Ursprung der grossen Flüsse Asiens bilden, schmelzen nun mit grösserem Tempo, wobei diejenigen in mittleren Höhenlagen sich schneller zurückziehen als die in höheren.
Quelle: Radio Free Asia, www.rfa.org , 20. Juli 2017
Übersetzung: Adelheid Dönges, Revision: Angelika Oppenheimer