Strafdrohung gegen Mönche, die Tibetisch-Unterricht erteilen

19. Februar 2019

Ein Behördenerlass im Bezirk Nangchen in Ost-Tibet verbietet Mönchen, weiter Unterricht in tibetischer Sprache zu erteilen. Da die tibetische Sprache immer mehr aus Bildungseinrichtungen verdrängt wird, waren Initiativen für privaten Unterricht von Laien oder Mönchen in den Schulferien sehr beliebt. Der Erlass mit dem Titel «Dringende Order zur Beendigung von illegalem Unterricht in Klöstern» droht Mönchen und Klöstern mit Sanktionen.

Weiter heisst es in dem Erlass: «Das Abhalten von Unterricht durch Klöster muss korrigiert und strengstens verboten werden…Diese Klöster und Personen, die ihren eigenen Wünschen folgen und nicht auf Anordnungen hören, müssen zur Rechenschaft gezogen werden.» Allen Behörden müsse die «schädliche Natur» dieser Klöster klar sein. Würden Mönche identifiziert, die für diesen Unterricht verantwortlich sind, werden sie aus dem offiziellen Register des Klosters gelöscht und ihre Identitätskarten, die sie als religiöse Gelehrte identifizieren, eingezogen. Alle diese Fälle würden danach als «Warnung» öffentlich gemacht. Gleichzeit müsse die «ideologische Erziehung von Eltern und Kindern verbessert» werden, um «die Kraft der Opposition in der Gesellschaft zu vermindern». 

Tibet Watch, 6. Februar 2019 / Dr. Uwe Meya