Umweltaktivist stirbt nach Misshandlungen in Haft

11. Mai 2017

Am 25. April starb der etwa 50-jährige Umweltaktivist Tsewang Kyab in Amchok, in der heutigen chinesischen Provinz Gansu. Seine Angehörigen glauben, dass schwere Misshandlungen und Folter während der zehnmonatigen Haft seit Juni 2016 die Todesursache waren.

Tsewang Kyab war Sprecher und Anführer von Protesten gegen gross angelegte Arbeiten für eine Goldmine, die einen den Tibetern heiligen Berg, Nyenchen Gong-Ngon La Ri, betrafen. Während der Proteste im Juni 2016 sprach er zu Behördenvertretern und drängte sie, den heiligen Berg nicht anzurühren. Dabei berief er sich ausdrücklich auf seinen Glauben an Präsident Xi Jinping, der ja auch gegen Korruption und Verschwörung vorgehe. Ein Video, das Free Tibet Campaign auf ihre Homepage gestellt hat (https://www.freetibet.org/news-media/na/tibetan-environmental-protest-leader-tsewang-kyab-dies), zeigt, wie Tsewang Kyab bei einer Demonstration engagiert zu den protestierenden Tibetern spricht.

Kurz darauf wurde er festgenommen und erlitt permanente innere Verletzungen infolge der Misshandlungen. Nach der Entlassung aus der Haft in extrem schlechten Zustand brachte ihn seine Familie ohne Erfolg noch in mehrere Spitäler, und er starb wenig später zu Hause.

 

Von Dr. Uwe Meya
Quelle: Free Tibet Campaign, 3. Mai 2017