Was hat China zu verbergen?

7. April 2020

Wochenlang lässt die chinesische Regierung ihr Volk und die Welt über das brandgefährliche Coronavirus im Dunkeln. China-Kenner Gordon Chang erhebt schwere Vorwürfe gegen Peking. Durch Vertuschung und Untätigkeit sei wertvolle Zeit vertan worden, um sich auf das Schlimmste vorzubereiten.

«Etwa sechs Wochen lang liess die chinesische Regierung zu, dass sich das Virus in China ausbreitete, und sie liess es sogar zu, dass das Virus China verliess und in die Welt entkam», sagt Gordon Chang, dessen Vater aus China stammt und der selbst zwei Jahrzehnte in Festlandchina und Hongkong gelebt und gearbeitet hat.

«Chinas Verzögerung bei der Meldung des Ausbruchs verstiess gegen internationales Recht», argumentiert Ivana Stradner, Expertin für internationales Recht und nationale Sicherheit am American Enterprise Institute (AEI): «Die Internationalen Gesundheitsvorschriften verpflichten die Mitgliedsstaaten, die WHO über Ereignisse zu informieren, die einen ‹öffentlichen Gesundheitsnotstand von internationaler Bedeutung› darstellen können.»

China weist jegliche Verantwortung für die globale Havarie von sich. Stattdessen gratuliert sich das Regime zum siegreichen Feldzug gegen das Virus im eigenen Land. Es sieht in den drakonischen Massnahmen, die es in diktatorischer Manier umzusetzen vermochte, den Beweis für die Überlegenheit seines politischen Systems. Mit medialer Begleitmusik inszeniert es sich nun von Italien über Serbien bis Südamerika als Helfer in der Not. Und erinnert dabei an einen Brandstifter, der dem lichterloh brennenden Haus mit ein paar Eimer Wasser zu Hilfe eilt.

Lesen Sie hier den vollständigen Artikel von Urs Gehriger (erschienen am 25.03.2020 in der Weltwoche).

Und lesen Sie hier, wie China das Virus vertuschte – ein Bericht von Lea Deuber (Publiziert am 06. April 2020 im Tagesanzeiger).