Neue Restriktionen für Buddhistische Akademie Larung Gar
Der Buddhistische Akademie Larung Gar im Bezirk Serthar im Osten Tibets, die bereits in den Jahren 2001 und 2016 von Massenausweisungen von Lernenden und Abriss von Unterkünften betroffen war, stehen weitere Restriktionen bevor.
Am 20. Dezember wurden 400 Soldaten in der Nähe stationiert, begleitet von Überwachungsflügen mit Helikoptern. Laut Informanten aus der Region dürfen ab sofort Studierende nicht mehr als 15 Jahre dort leben, und alle benötigen eine offizielle Registrierung. Chinesische Lernende werden zum Verlassen aufgefordert.
Die Akademie stand allen Schulrichtungen des Buddhismus offen und genoss einen hervorragenden Ruf wegen der Qualität seiner Lehre und Sammlung von chinesischen und tibetischen Schriften. Sie beherbergte bis zu 10‘000 Studierende aus Tibet, China und den umliegenden asiatischen Staaten. In den Jahren 2001 und 2016 wurden mehrere tausend Personen ausgewiesen und eine grosse Zahl von Unterkünften abgerissen.

- Verbot von privatem Unterricht und religiöser Betätigung in den Ferien.
Mit Beginn der zweimonatigen Winterferien haben die Behörden in mehreren Bezirken und Präfekturen ein striktes Verbot von privatem Unterricht in tibetischer Sprache und Kultur verhängt. Vielfach wurden solche Aktivitäten in den Ferien von Freiwilligen organisiert, um der Verdrängung der tibetischen Sprache in den öffentlichen Schulen entgegenzuwirken. Stattdessen erhalten in einigen Bezirken die Schulkinder und auch ihre Eltern die Auflage, spezifische Lektionen in Mandarin und „politischer Erziehung“ mit „Studium der Xi-Jinping-Ideen“ zu absolvieren. In Lhasa und anderen Bezirken wurden auch Überwachungsprogramme implementiert, damit die Kinder keine Online-Programme absolvieren oder an lokalen Aktivitäten teilzunehmen. Schon vor einem Jahr war im Bezirk Yushu im Osten Tibets führten die Behörden im Bezirk Yushu im Osten Tibets Kontrollen durch, um privaten Unterricht während der Winterferien zu unterbinden und befragten die Kinder am Ende der Ferien, wie sie diese verbracht hätten.
In den „sensitiven“ Bezirken von Dzoge und Ngaba im Osten Tibets gingen Behörden so weit, den Kindern auch den Besuch von Klöstern und sogar das Tragen religiöser Symbole an der Kleidung zu verbieten.
- Tibetische Sprache kein Prüfungsfach mehr?
Widersprüchliche Informationen liegen vor zur Frage, ob Tibetisch als Prüfungsfach für den Zugang zu höheren Schulen entfällt. Einige Posts in Sozialen Medien legen diesen Verdacht nahe, jedoch stehen offizielle Bestätigungen aus. Die Regierung hat schon in der Vergangenheit vor offizieller Ankündigung zunächst die Reaktionen in Sozialen Medien abgewartet, um das Mass an Widerstand einschätzen zu können, gefolgt von Einschüchterung und Verhaftung von Protestierenden. Andere Quellen sprachen von einem nur noch „freiwilligen“ Test in Tibet.
Dem steht der Post einer Lehrerin vom 12. Dezember in Sozialen Medien entgegen, die den Tag der Sprachprüfungen in der sogenannten „Autonomen Region Tibet“ in Mandarin für den 7. Juni und den in Tibetisch auf den 9. Juni 2025 ankündigte.
Radio Free Asia, 2. und 9. Januar 2025 / Bitter Winter, 8. Januar 2025 // Dr. Uwe Meya
