Die Behörden in Lhasa haben im Juni angekündigt, dass im dortigen «Experimentellen Jiangsu-Kindergarten» die sogenannte «patriotische Erziehung» implementiert wird. Kinder im Alter von ca. 5 bis 6 Jahren besuchen diesen Kindergarten, in dem laut den Worten des Direktors Dong Shiwen der Unterricht unter dem Banner der «nationalen Einheit» «Blut und Seele durchdringen» soll. Hier singen die Kinder patriotische Lieder aus den 1990-er Jahren wie zum Beispiel «Liebe mein China». Der Kindergarten soll eine Modellinstitution werden, um «die kommende Generation zu kultivieren», um die Erziehungsmission für «Menschen für die Partei und Talente für die Nation» zu erfüllen, und als Vorbild für «ethnische Einheit und Fortschritt» zu dienen. Der Kindergarten ist offenbar Teil einer übergreifenden Organisation unter Schirmherrschaft und mit Geldmitteln der Provinz Jiangsu. Es existiert bereits seit 2014 eine ähnlich konzipierte weiterführende Schule. An diese Schule seien seit Gründung über 200 Lehrerinnen und Lehrer aus Jiangsu in mehreren Wellen entsandt worden, und 14’000 Kinder hätten die Schule abgeschlossen.
Kinder machen «Forschungsreise in das Mutterland»
Anlässlich des «Tages des Kindes» haben vom 30. Mai bis 4. Juni 40 Kinder aus dem Bezirk Yushu laut «China News Service» die Hauptstadt Beijing besucht. Organisiert wurde die Reise als erste Initiative einer Wohlfahrtsorganisation aus China und Singapur. Ausser einigen Sehenswürdigkeiten in Beijing besuchten die Kinder auch eine Aufführung des Nationalen Zentrums für Darstellende Künste mit dem Titel «Aufwachsen mit unserem Mutterland» sowie eine weitere Aufführung vom «Chinesischen Gesang- und Tanzensemble». Der Parteifunktionär Pan Yue, Minister der «Kommission für Nationale Ethnische Angelegenheiten» hielt einen Geschichtsvortrag und rief die Kinder dazu auf, «Partei und Nation zu lieben», um später die Verantwortung für die «Erneuerung der chinesischen Nation in einer neuen Ära» zu übernehmen. Die Kinder müssten lernen, die “nationale Einheit zu schützen wie den eigenen Augapfel». Am Ende besuchten die älteren Kinder eine Flaggenzeremonie auf dem Platz der Himmlischen Friedens, Schauplatz des Massakers vom 4. Juni 1989.
International Campaign for Tibet, 28. Juni 2023 // Dr. Uwe Meya
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