China gibt grössere Schäden nach Erdbeben zu

5. Februar 2025

Das Erbeben vom 7. Januar bei Dingri im Süden Tibets hat mehr Schäden an Staudämmen angerichtet als anfangs von der Regierung zugegeben.

Ursprünglich hatte es geheissen, dass keine Dämme Schaden genommen hätten. Zehn Tage später wurde diese Aussage revidiert. Nach Inspektion von 14 Bauwerken seien Risse in 7 Dämmen gefunden worden. Die Nachrichtenagentur Reuters zitierte einen chinesischen Offiziellen, der angab, drei der betroffenen Dämme sei inzwischen entleert worden. Die Wände eines Dammes, der nahe dem Epizentrum bei Dingri liegt, hätten sich geneigt. Daraufhin wurden 1’500 Personen aus drei dahinter gelegenen Ortschaften zur Sicherheit evakuiert. Bei einem weiteren Damm seien Anlagen zur Überwachung installiert worden.

Nach letzten offiziellen Angaben starben 126 Menschen, 407 wurden gerettet, 47’000 Menschen wurden umgesiedelt, 27’200 Häuser seien beschädigt, und 3’612 von diesen eingestürzt. Unter den betroffenen Gebäuden befinden sich auch 8 teils schwer beschädigte Klöster.

Der Zutritt zur betroffenen Region wurde von den Behörden, ausgenommen offizielle Hilfskräfte, untersagt, und nicht einmal die lokale Bevölkerung kann sich in der Region bewegen. Spenden müssen an lokale Regierungsbehörden abgegeben werden, anstatt sie direkt an die am schwersten Betroffenen weiterzugeben.

Auch ist es der Bevölkerung verboten, Informationen über die Folgen des Erdbebens in Sozialen Medien zu teilen. Entsprechende Inhalte wurden von der Zensurbehörde gelöscht. Laut staatlichen Medien wurden 21 Personen wegen Weitergabe «falscher Informationen» bestraft.

Radio Free Asia, 15. Januar 2025 // Reuters, 16. Januar 2025 // Tibetan Review, 17. Januar 2025 // Dr. Uwe Meya

Foto: Screenshot CCTV