Dalai Lama versichert Anhängern gute Gesundheit

22. Februar 2016

ORF, 22.2.16 –

Das geistliche Oberhaupt der tibetischen Buddhisten hat am Sonntag vor 3.000 Anhängern im Minneapolis Convention Center (USA) versichert, bei guter Gesundheit zu sein. Der 80-Jährige hatte sich einer Prostatabehandlung unterzogen.
Der Dalai Lama (bürgerlich: Tendzin Gyatso) war Mitte Jänner in die Mayo Clinic in Rochester im Bundesstaat Minnesota gereist. Wie die überregionale Tageszeitung „The Star Tribune“ am Sonntag berichtete, bestätigte der Dalai Lama wegen Prostataproblemen in Behandlung gewesen zu sein. Nach der Behandlung ruhte sich der Friedensnobelpreisträger von 1989 einen Monat lang aus, ehe er wieder regelmäßig Termine wahrnehmen wollte.

Bei der Ansprache vor den Gläubigen in tibetisch und englisch ging der Dalai Lama auf das tibetische Neujahr ein. Gyatso sprach auch über die Wichtigkeit der Wertevermittlung, über Mitgefühl, Demut und die Pflicht der tibetischen Erwachsenen, den jungen Generationen die tibetische Kultur und Religion weiter zu geben.

Erleuchtetes Wesen

Der 14. Dalai Lama wurde am 6. Juli 1935 als Sohn einer Bauernfamilie im Nordosten Tibets geboren und 1937 als neuer Träger der geistlichen Würde entdeckt. 1940 wurde er mit dem Mönchsnamen Tenzin Gyatso als Dalai Lama inthronisiert und 1950 mit der Volljährigkeit zum Oberhaupt des damals unabhängigen Tibet ausgerufen. Seine Anhänger sehen ihn als Bodhisattva, als erleuchtetes Wesen, das die Wiedergeburt freiwillig auf sich nimmt, um das Leid der lebenden Wesen zu mildern.

Der Dalai Lama ist der bekannteste buddhistische Mönch, wird aber auch von vielen Anhängern anderer Religionen und Nichtgläubigen verehrt. Er residiert in einem Tempel im Exil im nordindischen Dharamsala. Seit Jahrzehnten tourt er um die Welt, um Frieden zu stiften.