«Erziehung zur nationalen Sicherheit» im Kloster Tashi Lhunpo

27. Februar 2025

Der 20. Nationalkongress der Kommunistischen Partei im Oktober 2022 hob die „nationale Sicherheit als Grundlage für die Verjüngung Chinas und die soziale Stabilität“ hervor. Nun erklärte das Verwaltungskomitee des Klosters Tashi Lhunpo, Stammsitz des Panchen Lama, in seinem Bericht vom 11. Februar, dass es die Anweisung umgesetzt habe, indem es die Erziehung zur nationalen Sicherheit in verschiedene Aspekte des Klosters integriert habe. Nach Angaben des Komitees wurde sie in die „Drei-Bewusstseins-Erziehung“, die politische und rechtliche Erziehung sowie die patriotische Erziehung der Mönche integriert. Das Komitee erklärte, es habe dazu zahlreiche Studiensitzungen und patriotische Aktivitäten organisiert. Ausserdem wurde innerhalb des Klosters eine Basis für die Erziehung zur patriotischen nationalen Einheit geschaffen, um unerwünschte Aktivitäten zu unterbinden. Das Programm soll „eine starke ideologische Verteidigungslinie unter den Mönchen aufbauen“, die „Sinisierung“ des tibetischen Buddhismus fördern und neue Wege für die „Anpassung des tibetischen Buddhismus an die sozialistische Gesellschaft“ erkunden.

Die Implementierung des Programms hat grosse Auswirkungen auf den Tagesablauf der Mönche. Sie müssen häufig an Studiensitzungen, Gruppendiskussionen und Vorträgen teilnehmen, die sich mit Gesetzen, Politik und Konzepten der nationalen Sicherheit befassen. Im Jahr 2024 habe das Verwaltungskomitee 94 politische Gruppenkurse für Mönche durchgeführt, an denen auch 45.000 Personen aus der breiten Öffentlichkeit teilnahmen. Die Mönche müssen sich häufigen Tests und Prüfungen zum Wissen über die nationale Sicherheit unterziehen. Regelmässige Zeremonien zum Hissen der Flagge, Filmvorführungen und Feiern zum Nationalfeiertag sind in den Zeitplan des Klosters integriert und nehmen Zeit in Anspruch, die sonst für traditionelle klösterliche Aktivitäten verwendet werden könnte. Die Mönche werden ermutigt, sich an Aktivitäten zu beteiligen, die „die nationale Einheit und Sicherheit“ in den umliegenden Gemeinden fördern.

International Campaign for Tibet, 24. Februar 2025 // Dr. Uwe Meya

Foto: ICT