Präsident Obama heisst den Dalai Lama als einen „guten Freund“ willkommen

6. Februar 2015

05.02.15

Beim sog. Gebets-Frühstück wurden der Dalai Lama und Präsident Obama zusammen eingeladen. Der Präsident begrüsste in seiner Ansprache Seine Heiligkeit als „einen guten Freund“ und kraftvolles Beispiel, was es bedeutet, Mitgefühl zu praktizieren und sich für Freiheit und Würde aller menschlichen Wesen einzusetzen.

 Ansprache-VideoObamaSpeech060215 von Präsident Obama

Es war dies das erste Mal seit 2007 dass der Dalai Lama zusammen mit einem US-Präsidenten an einer öffentlichen Veranstaltung auftrat.

 

nachrichten.at, 6.2.15,
Obama begrüsst Dalai Lama in Washington als „guten Freund“
US-Präsident Barack Obama hat bei einer öffentlichen Veranstaltung in Washington demonstrativ seine Hochachtung für den Dalai Lama zum Ausdruck gebracht.

„Ich möchte ganz besonders einen guten Freund willkommen heissen“, sagte Obama am Donnerstag beim alljährlichen National Prayer Breakfast.

Das geistliche Oberhaupt der Tibeter sei ein „mächtiges Beispiel dafür, was es bedeutet, Mitgefühl zu zeigen“, sagte der US-Präsident. Er „ermutigt uns dazu, die Stimme für die Freiheit und die Würde aller Menschen zu erheben“, würdigte Obama den Ehrengast.

Das „nationale Gebetsfrühstück“ ist ein Forum für die politische, gesellschaftliche, wirtschaftliche und religiöse Elite aus den USA und der ganzen Welt. An dem öffentlichen Grossereignis nahmen in diesem Jahr etwa 3000 geladene Gäste teil. Es war der erste öffentliche Termin, an dem die beiden Friedensnobelpreisträger gemeinsam teilnahmen. Obama und der Dalai Lama sassen allerdings an getrennten Tischen und begrüssten sich nur aus der Ferne.

Obama und der Dalai Lama hatten sich schon mehrfach hinter verschlossenen Türen getroffen. Obwohl die jüngste Zusammenkunft vor rund einem Jahr im Kartenraum des Weissen Hauses stattfand und nicht wie sonst bei ausländischen Staatsgästen üblich im Oval Office, reagierte China damals mit diplomatischem Protest.

Auch auf die Veranstaltung am Donnerstag reagierte Peking schon im Vorfeld verstimmt. „Wir sind gegen jedes Treffen – in welcher Form auch immer – eines ausländischen Führers mit dem Dalai Lama“, sagte ein Sprecher des chinesischen Aussenministeriums Anfang der Woche. Er warnte indirekt vor einem Schaden für die bilateralen Beziehungen.

Der Dalai Lama lebt seit seiner Flucht nach einem gescheiterten Aufstand 1959 mit zahlreichen Landsleuten im Exil in Nordindien. Der buddhistische Geistliche strebt eigenen Angaben nicht die Unabhängigkeit, sondern grössere Autonomie für die Tibeter an. Peking wirft ihm hingegen vor, Tibet von der Volksrepublik China abspalten zu wollen, und versucht seit Jahrzehnten, Treffen des Dalai Lama mit ausländischen Würdenträgern zu verhindern.

China hält Tibet seit dem Jahr 1951 besetzt und kontrolliert die autonome Region sowie die anliegenden Provinzen, in denen ebenfalls zahlreiche Tibeter leben, mit harter Hand. Die Tibeter klagen über eine soziale und kulturelle Unterdrückung durch die Regierung in Peking. Aus Protest gegen die chinesische Herrschaft haben sich in den vergangenen Jahren mehr als 130 Tibeter selbst angezündet.

 

Das Ritual der Reaktion Chinas lässt nicht lange auf sich warten:

Die Welt, 6.2.15
China kritisiert Begegnung von Obama mit dem Dalai Lama als Einmischung in „innere Angelegenheiten“

China hat verärgert darauf reagiert, dass US-Präsident Barack Obama eine Veranstaltung mit dem Dalai Lama besucht hat. Peking sei dagegen, dass sich andere Länder in die „inneren Angelegenheiten“ Chinas „einmischen“, sagte Aussenamtssprecher Hong Lei. Das geistliche Oberhaupt der Tibeter beteilige sich „unter dem Vorwand der Religion“ schon lange an „separatistischen Aktivitäten“ gegen China, fügte der Sprecher hinzu. Um sein „politisches Ziel zu verwirklichen“, bemühe sich der Dalai Lama dabei auch um die Unterstützung anderer Länder.

Obama hatte am Donnerstag bei einer öffentlichen Veranstaltung in Washington demonstrativ seine Hochachtung für den Dalai Lama zum Ausdruck gebracht. „Ich möchte ganz besonders einen guten Freund willkommen heissen“, sagte der US-Präsident beim alljährlichen National Prayer Breakfast. Das geistliche Oberhaupt der Tibeter sei ein „mächtiges Beispiel dafür, was es bedeutet, Mitgefühl zu zeigen.“

Das „nationale Gebetsfrühstück“ ist ein Forum für die politische, gesellschaftliche, wirtschaftliche und religiöse Elite aus den USA und der ganzen Welt. An dem öffentlichen Grossereignis nahmen in diesem Jahr etwa 3000 geladene Gäste teil. Es war der erste öffentliche Termin, an dem die beiden Friedensnobelpreisträger gemeinsam teilnahmen. Obama und der Dalai Lama sassen allerdings an getrennten Tischen und begrüssten sich nur aus der Ferne.

Obama und der Dalai Lama hatten sich zuvor schon mehrfach hinter verschlossenen Türen getroffen. Obwohl die jüngste Zusammenkunft vor rund einem Jahr im Kartenraum des Weissen Hauses stattfand und nicht wie sonst bei ausländischen Staatsgästen üblich im Oval Office, reagierte China damals mit diplomatischem Protest. Auch auf die Veranstaltung am Donnerstag reagierte Peking schon im Vorfeld verstimmt.

Der Dalai Lama lebt seit seiner Flucht nach einem gescheiterten Aufstand 1959 mit zahlreichen Landsleuten im Exil in Nordindien. Der buddhistische Geistliche strebt nach eigenen Angaben nicht die Unabhängigkeit, sondern grössere Autonomie für die Tibeter an. Peking wirft ihm hingegen vor, Tibet von der Volksrepublik China abspalten zu wollen, und versucht seit Jahrzehnten, Treffen des Dalai Lama mit ausländischen Würdenträgern zu verhindern.

China hält Tibet seit dem Jahr 1951 besetzt und kontrolliert die autonome Region sowie die anliegenden Provinzen, in denen ebenfalls zahlreiche Tibeter leben, mit harter Hand. Die Tibeter klagen über eine soziale und kulturelle Unterdrückung durch die Regierung in Peking. Aus Protest gegen die chinesische Herrschaft haben sich in den vergangenen Jahren mehr als 130 Tibeter selbst angezündet.

afp